Britische Zeitung urteilt

Frankfurt schlägt München beim Oktoberfest

10.10.2025 – 02:35 UhrLesedauer: 2 Min.

Frankfurter Oktoberfest (Archivbild): Das Fest in der Mainmetropole hat prominente Unterstützung aus Großbritannien bekommen.Vergrößern des Bildes

Frankfurter Oktoberfest (Archivbild): Das Fest in der Mainmetropole hat prominente Unterstützung aus Großbritannien bekommen. (Quelle: IMAGO/Peter Hartenfelser/imago-images-bilder)

Ein britischer Journalist besucht das Oktoberfest in Frankfurt. Sein Urteil im Vergleich zu München ist eine echte Überraschung.

Das Frankfurter Oktoberfest hat prominente Unterstützung aus Großbritannien bekommen: Der renommierte „Telegraph“ empfiehlt seinen Lesern in einem aktuellen Artikel, für ein „authentischeres Erlebnis“ lieber nach Frankfurt als nach München zu reisen.

Journalist Matt Hryciw besuchte das Frankfurter Oktoberfest auf dem Gelände der Deutsche Bank Arena und zeigte sich begeistert. Unter der Überschrift „Vergiss München“ beschreibt er ausführlich seine Eindrücke vom Volksfest am Main. Das Festzelt mitten im Wald an der Autobahn habe ihn trotz zunächst „seltsam abgelegener“ Lage überzeugt.

Am Samstagabend war die Veranstaltung bereits ausverkauft, weshalb der Brite erst am Sonntag beim „Family Frühschoppen“ dabei sein konnte. Von dieser Veranstaltung zeigt er sich besonders angetan: Tausende Frankfurter seien in Dirndl und Tracht erschienen – „von jung bis entschieden alt, einige sogar mit Babys“.

Der entscheidende Vorteil gegenüber München aus Sicht des Briten: „Glorios abwesend waren die Touristenhorden.“ Während auf der Theresienwiese knapp sieben Millionen Besucher jährlich feiern, habe Frankfurt den Charme der überschaubaren Größe und ziehe vor allem Einheimische an.

Der Telegraph-Autor beschreibt detailliert sein Erlebnis: Oompah-Bands auf der Bühne, Kellnerinnen mit bis zu zehn Maßkrügen gleichzeitig, Tanz auf den Tischen zur Macarena. Eine Bedienung namens Jackie, hauptberuflich Datenwissenschaftlerin, habe ihm Weißwürste im Bierkrug serviert – mit der Warnung: „Aber ich würde dieses Wasser nicht trinken!“

Besonders beeindruckt zeigt sich Hryciw vom Ernst, mit dem die Veranstalter ihr Fest nehmen. Auf der Website werde ausdrücklich verlangt, dass sich alle Besucher „dem Konzept entsprechend kleiden“ – „Karnevalskostüme“ seien verboten. „Wir nehmen unsere Veranstaltung wirklich ernst!“, zitiert er von der Website.

Trotz seiner eigenen „zweifelhaften Versuche, sich passend zu kleiden“ und ohne Deutschkenntnisse bei den Bierliedern habe er sich willkommen gefühlt. Eine ältere deutsche Dame habe ihm „ein wissendes Lächeln“ geschenkt, als sie genüsslich ihr halbes Liter Bier trank.

Sein Fazit: Frankfurt sei eine „zugeknöpfte, moderne Stadt“ – doch das Oktoberfest zeige ihre „verspielte Seite“. Der Brite übernachtete im neu eröffneten Kimpton Main Hotel und lobte auch das Restaurant Lazuli im fünften Stock. Das Frankfurter Oktoberfest gibt es seit fast 20 Jahren, es läuft noch bis 12. Oktober.