Im hessischen Weilburg ist die Leiche eines Kindes aus der Lahn geborgen worden. Wie die Polizei am Sonntagabend mitteilte, handelt es sich „mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit“ um den Sechsjährigen aus dem Ort, der seit dem 25. März vermisst war. Demnach hatte ein Kanufahrer gegen 18 Uhr die Polizei informiert. Ein Notarzt habe nur noch den Tod des Jungen feststellen können.
Auch die Kriminalpolizei und die Spurensicherung sowie die Gerichtsmedizin seien vor Ort gewesen. In den kommenden Tagen sollten weitergehende Ermittlungen durchgeführt werden, um die Todesumstände zu klären. Die Polizei sprach der Familie im Namen aller Einsatzkräfte „unser tief empfundenes Mitgefühl aus“.
Der sechsjährige Pawlos, ein Erstklässler mit autistischer Veranlagung, war am 25. März nach dem Mittagessen aus seiner Förderschule im mittelhessischen Weilburg davongelaufen und wurde seither vermisst. Noch am Tag seines Verschwindens begann eine große Suche, an der sich zeitweise Hunderte Einsatzkräfte und Helfer beteiligten.
Ein letztes Lebenszeichen des Jungen war ein Video, auf dem der Sechsjährige laut Polizei zu sehen ist. Es zeigt ihn den Angaben zufolge mit einem Mann auf der Straße in Weilburg. Der Mann hatte Pawlos laut Polizei noch vor Bekanntwerden seines Verschwindens zufällig auf einer stark befahrenen Straße gesehen und ihn von der Fahrbahn auf den Bürgersteig geführt. Während der Mann den Polizeinotruf gewählt und seine Beobachtung geschildert habe, sei Pawlos davonlaufen, teilte die Polizei mit. Die sofort entsandten Streifen hatten das Kind nicht mehr finden können.
Die Stadt Weilburg liegt an der Lahn, zwischen Taunus und Westerwald. Sie hat in ihren elf Stadtteilen rund 13.000 Einwohner. Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) zeigt sich nach dem Fund der Kinderleiche betroffen. „Die Nachricht vom Tod des kleinen Pawlos macht mich traurig“, schrieb er am späten Abend auf X. „Meine Gedanken sind bei seiner Familie. Mein herzlicher Dank geht an alle Helferinnen und Helfer.“