Vor dem Berliner Landgericht hat ein Prozess gegen zwei junge Männer begonnen, die eine Dating-App genutzt haben sollen, um ihre Opfer zu betäuben und auszurauben, wie t-online.de berichtet. Angeklagt sind die Männer wegen schweren Raubes in zwei Fällen sowie gefährlicher Körperverletzung.
Die 24- und 27-Jährigen sollen so Kontakte zu Männern in Prag hergestellt haben, um diese dann in ihren Wohnungen mit K.-o.-Tropfen zu betäuben und auszurauben. Während der 27-Jährige zu Prozessbeginn die Aussage verweigerte, sagte der jüngere Angeklagte aus. Auf Antrag seiner Verteidiger erfolgte die Aussage unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
Mit Dating-App in Falle gelockt
Laut Anklage der Staatsanwaltschaft seien die beiden Männer im Oktober 2021 nach Prag gereist, um sich dort über eine Dating-App mit möglichen Sexualpartnern zu treffen. Anschließend sollen sie diese mit Substanzen im Getränk in eine hilflose Lage versetzt und anschließend ausgeraubt haben. Wobei der 27-Jährige die Treffen vereinbart und die Substanzen beschafft haben soll. Der 24-Jährige habe sich dann zu den Wohnungen der Opfer begeben.
In dem ersten der beiden Fälle sei am 16. Oktober 2021 ein 40-jähriger Mann betroffen gewesen. Dem Opfer sei ein Handy geraubt worden. Der zweite Fall soll sich einen Tag später zugetragen haben. Laut Anklage soll der 24-Jährige einem Opfer im Alter von 31 Jahren ein Getränk mit K.-o.-Tropfen angeboten haben. Daraufhin sei der Mann bewusstlos geworden und habe schwere gesundheitliche Schäden erlitten. Er musste mehrere Wochen im Krankenhaus behandelt werden. Dem zweiten Opfer hätten die Angeklagten ein Smartphone und einen Laptop im Wert von 2348 Euro geraubt
An Tatorten gefundene DNA-Spuren sollen zu einem der Angeklagten geführt haben. Im Februar 2025 erhob die Berliner Staatsanwaltschaft Anklage. Für den Prozess sind bisher sieben weitere Verhandlungstage bis zum 12. Dezember terminiert.