Damit hatten sie beim Bergischen HC nach der Rückkehr in die Daikin Handball-Bundesliga nicht gerechnet.
Nach sechs Spieltagen ziert der Zweitliga-Meister der letzten Saison das Tabellenende. Null Punkte, nur 27,5 Tore im Schnitt geworfen, der BHC steckt mitten im Abstiegskampf. Das 35:28 (16:16) gegen die HSG Wetzlar macht jetzt aber endlich Hoffnung.
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Handball-Trainer spricht vom Tod
Wetzlars Coach Momir Ilic zieht nach 45 Minuten seine letzte Auszeit – und deren Inhalt ist beinhart. Der Bergische HC führt 25:19, Ilic schreit seine Spieler an: „Wir haben noch 15 Minuten, um zu sterben auf diesem Spielfeld. Nicht aufgeben! Was ist das? Nie im Leben!“
Der BHC startet mit dem Mute der Verzweiflung, setzt schon früh im Angriff auf die Variante im 7 gegen 6 und verzichtet zu Gunsten eines zusätzlichen Feldspielers auf den Torwart. Zeigt teilweise Wirkung, wenn da nicht die eigene Abwehr wäre. Denn die macht es den Mittelhessen aus Wetzlar zu Beginn nicht sonderlich schwer.
Aber die Moral in der Uni-Halle stimmt. Der BHC lässt sich nicht abschütteln, kämpft sich in einer über längere Strecken niveauarmen Partie immer wieder ran. Kurz vor der Pause schaffen die „Nullinger aus Wuppertal“ das wichtige 16:16. BHC-Profi Sören Steinhaus am Dyn-Mikro: „Wir können offensiv halbwegs zufrieden sein, aber noch mehr aus unseren Chancen machen.“
Genau das passiert in den ersten Minuten nach dem Wechsel. Nach 40 Minuten liegt das Schlusslicht plötzlich 23:18 vorn. Und das völlig verdient, aus der Uni-Halle wird die Uni-Hölle.
Fehler um Fehler: Doppel-Slapstick in der Handball-Bundesliga
Quelle: DYN05.10.2025
Der Vorsprung bleibt stabil, Wetzlar verliert den Erfolgsfaden der ersten 30 Minuten immer mehr. Reicht das dem BHC, um endlich mit dem ersten Sieg in der Liga anzukommen?
Ja, weil die Sterbens-Auszeit von Ilic die Spieler der HSG Wetzlar nicht nachhaltig erreicht und der Bergische HC weiter wie befreit aufspielt. Die ersten zwei Punkte sind im Sack, der BHC reicht die rote Laterne nach Sachsen zum SC DHfK Leipzig weiter.
Rhein-Neckar Löwen – Frisch Auf Göppingen 30:30
Die Löwen aus Mannheim erlauben sich den Lapsus, in der ersten Hälfte innerhalb von drei Minuten eine 15:12-Führung zu verzocken. Göppingen nutzt das aus, rettet das 15:15 in die Pause und startet auch noch besser in die zweite Hälfte.
Nach der Pause entwickelt sich ein Krimi. Kein Team kann sich entscheidend absetzen. Die Entscheidung fällt in den letzten 30 Sekunden, es steht 30:30. Mannheim in Ballbesitz, Göppingens Klöve kassiert auch noch eine Zeitstrafe nach Videobeweis. Aber die Löwen machen nichts aus dem numerischen Vorteil, der letzte Wurf wird geblockt.
VfL Gummersbach – HC Erlangen 33:22
Der VfL Gummersbach hat sich von der Niederlage in Eisenach blendend erholt, der Erlanger Aufwärtstrend ist jäh gestoppt. Schon zur Pause führt der Altmeister 18:12, nach dem Wechsel brennt erst recht nichts mehr an.