Das Berlin der Weimar-Jahre ist überall in Helmut Newtons fotografischem Werk, weil für ihn überall Berlin war. Ob das nächtliche Paris, das krasse Los Angeles oder eben die Côte d’Azur: Er inszenierte seine Mischung aus Glamour und Tristesse, ignorantem Reichtum und Verfall, Voyeurismus und Machtgesten, die er selbst als Jugendlicher in seiner Geburtsstadt beobachtet hatte.

Dr. Matthias Harder, der Direktor der Helmut Newton Stiftung und Kurator der dortigen Schau zu Newtons Riviera-Bildern, spricht bei der Pressetour von „dieser gewissen Spannung“ in den Motiven: „Alles ist irgendwie miteinander verbunden in Helmuts Werk. Das Ganze entspricht einer Art Rollenspiel, als ob jede Situation auf einer Bühne oder einem Filmset stattfände. Er machte jeden Ort zu seiner Bühne.“