Anne Spiegel als Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Jahr 2022.

Stand: 10.10.2025 10:17 Uhr

Die ehemalige Bundesministerin Anne Spiegel soll neue Sozialdezernentin der Region Hannover werden. Spiegel war im April 2022 zurückgetreten. Hintergrund war ihre Rolle bei der Flutkatastrophe im Ahrtal.

Anne Spiegel (Grüne) ist eine von drei neuen Dezernenten, die Regionspräsident Steffen Krach (SPD) der Regionsversammlung Hannover für die Dezernatsleitungen vorgeschlagen hat. Neben ihr gehören auch Torben Klant (SPD) für das Dezernat Öffentliche Sicherheit sowie Isabella Gifhorn (CDU) für das neue Dezernat Schule/Bildung und Bauen zum Kandidatenkreis. Die Wahl der Kandidaten ist in der Regionsversammlung am 11. November 2025 geplant, dort sollen sich zudem alle drei Kandidaten vorstellen. Ihren neuen Posten würde Anne Spiegel dann am 15. Mai 2026 antreten. Spiegel würde auf Andrea Hanke folgen, deren Amtszeit im Mai 2026 endet.

Anna Spiegel

Bereits als Ministerin in Rheinland-Pfalz war Spiegel durchaus umstritten. Mehr dazu bei „tagesschau.de“.

Anne Spiegel: Neustart in Hannover – vier Jahre nach Rücktritt

Für Anne Spiegel kommt die Nominierung einem politischen Neustart gleich. Die 44-Jährige hatte zuvor über mehrere Jahre auf Länderebene in Rheinland-Pfalz (Umwelt- und Familienministerin) sowie als Bundesfamilienministerin gearbeitet. Im April 2022 war Anne Spiegel zurückgetreten, nachdem sie wegen der Flutkatastrophe im Ahrtal (Rheinland-Pfalz) politisch unter Druck geraten war. Hintergrund war ein Familienurlaub, zu dem Spiegel als damalige Klimaschutz- und Umweltministerin in Rheinland-Pfalz trotz der Katastrophe aufgebrochen war. Seit November 2024 arbeitet Spiegel für das Chat-Beratungsangebot „krisenchat“, das nach eigener Darstellung Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in schwierigen Situationen Hilfe anbietet. 

Die zerstörte St. Nepomuk-Brücke von 1723 (Kulturdenkmal seit 1981) in Rech mit Blick auf das zerstörte Dorfzentrum auf der Südseite.

Seit über anderthalb Jahren versucht ein Untersuchungsausschuss die politische Verantwortung in der Ahrtal-Flut aufzuarbeiten.

Krach lobt „herausragende fachliche Erfahrung“

In Hannover freut sich Regionspräsident Krach nach eigenen Worten auf die ehemalige Bundesministerin. Anne Spiegel bringe „herausragende fachliche Erfahrung mit“ für das Dezernat Soziales, Teilhabe, Familie und Jugend mit, betonte er. Spiegel wisse genau, wie die Zusammenarbeit mit politischen Gremien auf unterschiedlichsten Ebenen funktioniert, sagte Krach bei der Vorstellung der Kandidaten am Mittwoch in Hannover.

Spiegel: „Themen, die mir am Herzen liegen“

Anne Spiegel stellte ihre fachliche Qualifikation in den Vordergrund: Das Sozialdezernat der Region Hannover verantworte genau die Themen, für die sie viele Jahre politische Verantwortung hatte – und die ihr am Herzen lägen, sagte sie laut Mitteilung. „Eine gute Politik für Kinder, Jugendliche und Familien, Unterstützung für Menschen mit finanziellen Schwierigkeiten und Teilhabe für Menschen mit Behinderungen“, sagte Spiegel.

Steffen Krach spricht bei einer Eröffnung. (Themenbild)

Die Entscheidung für Berlin sei keine gegen Hannover, sagte Krach. Die SPD Hannover reagiert verständnisvoll.

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