Viel Wirbel auf den Sportplätzen der Region: Platzverweise, Rudelbildungen und eine strittige Spielwertung sorgen für Diskussionen und Frust bei Spielern und Vereinen.

Steffen HEIMspiel

Steffens HEIMspiel

Foto: picture-alliance

Nach nicht einmal einem Drittel der Fußballsaison erhitzen sich die Gemüter vielerorts bereits deutlich. Der Kampf um eine gute Ausgangssituation im Frühjahr 2026 ist auf allen Sportplätzen spürbar, sodass es am Wochenende bei gleich drei Begegnungen zu Vorwürfen und Diskussionen kam.

Beim 4:3-Heimsieg des FC Östringen gegen den ASV Durlach kam es zu kuriosen Szenen, sodass am Ende fünfzehn Gelbe Karten und zwei Platzverweise auf der Karte des Schiedsrichters standen. Nach einer torreichen ersten Halbzeit ging es in der 70. Minute dann nicht nur sportlich zur Sache.

Schiedsrichter stellt gefoulten Spieler mit Rot vom Platz

Die Gäste vom Turmberg wollen einen Faustschlag eines FCÖ-Akteurs gesehen haben, bestraft wurde jedoch der gefoulte Spieler selbst, der den besagten FCÖ-Kicker wegschob. Auf einem Handyvideo ist zumindest in meinen Augen kein Faustschlag zu sehen, ob ein Wegschieben jedoch mit einer Roten Karte geahndet werden muss, sei mal dahingestellt.

Dem Schiedsrichter dauerte die Ausführung des darauffolgenden Freistoßes für den ASV zu lange, sodass er zudem den Freistoßschützen mit einer Ampelkarte vom Platz stellte. Auch hier kann nach einer Rudelbildung sicherlich anders verfahren werden. 

Dennoch ging das Spiel weiter, und der FC Östringen sicherte sich drei Punkte kurz vor Schluss. Aus neutraler Sicht hätte es ein an den Pranger stellen eines einzelnen Spielers in Spielberichten sicherlich nicht bedurft. Vor allem da heutzutage ohnehin alles gefilmt wird und dadurch belegbar wird oder entlastend wirkt.

Nicht gefilmt wurde die Szene beim Spiel des VfB Knielingen III gegen den FV Graben. Der Aufsteiger führte gegen den Spitzenreiter sensationell mit 4:1 zur Halbzeit, ehe die Gäste aus dem Norden die Partie in den Schlusssekunden zum 5:4-Auswärtssieg drehen konnten.

Verwechslung beim Einwurf führt zum entscheidenden Treffer

Gemäß den Hausherren fiel dabei die letzte Bude nicht ordnungsgemäß. In der Nachspielzeit flog der Ball ins Seitenaus, sodass die Hausherren die Chance sahen, den Spielfluss mit einer Auswechslung zu unterbrechen und „Zeit von der Uhr zu nehmen“.

Zur Krönung verließ der VfB-Akteur den Sportplatz nicht an der Außenlinie, an der er stand, sondern schlurfte einmal über den ganzen Platz zu seiner Auswechselbank. Sicherlich eine Aktion, die vom Schiedsrichter mit einer Gelben Karte hätte geahndet werden können.

Im Anschluss an diesen Wechsel warf der FVG den Ball zurück ins Feld und erzielte daraufhin den Siegtreffer. So weit, so gut. Wäre da nicht die Aussage des VfB III, dass der Einwurf eigentlich durch die Knielinger hätte ausgeführt werden müssen. Da der Schiedsrichter keine Einwände hatte und aufgrund der langen Auswechslung wohl auch nicht mehr wusste, wer den Ball ins Seitenaus beförderte, blieb das Tor des FVG bestehen.

Der Ärger des Aufsteigers verebbte auch nach dem Spiel nicht, sodass beim Verband eine Anfechtung des Ergebnisses einging. Die Erfolgsaussichten dürften gering sein, handelt es sich doch um eine Tatsachenentscheidung des Schiedsrichters.

Ebenfalls für große Verwunderung sorgte die Spielabsage des SV Blankenloch gegen den FV Liedolsheim. Der FVL hatte aufgrund seines Oktoberfests eine Spielverlegung vom Sonntag auf unter der Woche angefragt. Die Kicker aus Stutensee stimmten zu, sodass am gestrigen Donnerstag der achte Spieltag hätte gespielt werden sollen.

Liedolsheim lehnt Spielverlegung ab und gewinnt kampflos 3:0

Nun bat am Mittwochabend der SVB aber selbst um eine Verlegung, da der Kader aufgrund von Krankheit stark dezimiert aussah. Die Liedolsheimer lehnten ab und gewannen somit am Grünen Tisch mit 3:0. Ob dies dem Fair-Play-Gedanken entspricht, sei mal dahin gestellt. Dass es anders geht, zeigt dieses Beispiel: Am selben Tag fanden der TSV Oberweier und der TSV Auerbach II aus selbigem Grund eine faire Lösung. Die Partie wurde um zwei Wochen verschoben.

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