Ein afghanischer Staatsangehöriger wurde am Freitag schuldig gesprochen, in einem TikTok-Video eine Morddrohung gegen Nigel Farage ausgesprochen zu haben. Farage ist Vorsitzender der populistischen Partei Reform UK, die in Großbritannien aktuell in den Umfragen führt.
Fayaz Khan, 26, wurde von einer Jury am Londoner Southwark Crown Court wegen einer einzelnen Anklage der Morddrohung gegen Farage verurteilt. Das betreffende Video wurde im Oktober 2024 veröffentlicht.
Laut Staatsanwaltschaft hatte Khan das Video als Antwort auf einen Beitrag von Farage gepostet. In dem Video – Khan trägt ein Tattoo eines AK-47-Sturmgewehrs im Gesicht – sagte er „pop, pop, pop“ und machte dabei Gesten, die das Abfeuern einer Waffe nachahmten.
Farage sagte am Dienstag als Zeuge aus, er habe sich wegen Khans Drohung „wirklich Sorgen gemacht“ und beschrieb das Video als „erschreckend“.
Das Strafmaß gegen Khan soll in der kommenden Woche verkündet werden. Neben der Morddrohung wurde er auch wegen illegaler Einreise nach Großbritannien angeklagt, wozu er sich bereits schuldig bekannt hatte.
FARAGE IM ZEUGENSTAND
Farage hatte zuvor ein Video auf YouTube veröffentlicht, in dem er über „junge Männer im kampffähigen Alter, die in unser Land kommen“ sprach. Dabei verwendete er auch Ausschnitte aus Videos, die Khan auf seiner Reise von Schweden nach Großbritannien aufgenommen hatte.
Zwei Tage später postete Khan eine Antwort, in der er sagte: „Engländer Nigel, erzähl keinen Mist über mich“, dabei Waffengesten machte und die Kamera mit dem Kopf stieß.
Farage erklärte, dass er als prominenter Politiker besonders im Fokus von Kritik stehe: „Beschimpfungen gehören zum öffentlichen Leben, (aber) das ist nicht etwas, das ich gewohnt bin zu sehen.“
„Angesichts seiner Nähe zu Waffen und seiner Vorliebe dafür war ich wirklich, wirklich besorgt.“
Khans Anwalt Charles Royle schlug Farage vor, das Video passe zu dessen politischer Erzählung, worauf Farage entgegnete: „Es passt nicht zu meiner Erzählung, es ist eine Tatsache.“
Khan plädierte auf nicht schuldig und sagte nach seiner Festnahme der Polizei, sein Video sei keine echte Drohung gewesen, sondern er spiele in seinen sozialen Medien eine Rolle. Die Jury verurteilte ihn dennoch mit einer Mehrheit von 10 zu 2 Stimmen.