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Nach sechs Spieltagen findet sich Borussia Mönchengladbach auf einem Abstiegsplatz wieder. Bei den Fohlen gibt es fast nur Verlierer.
Mönchengladbach – Platz 17, erst drei Punkte und 5:12 Tore, seit dem 29. März sieglos. Borussia Mönchengladbach fühlt sich in der Bundesliga alles andere als wohl. Wöchentlich schwanken die Fohlen zwischen einem Offenbarungseid und einer stabilen Leistung, auf die Krönung für letztere wartet Trainer Eugen Polanski vergeblich.
Bei Borussia Mönchengladbach gibt es mehr Verlierer als Gewinner. © IMAGO/Malte Ossowski/Sven Simon
Der „Bis auf Weiteres“-Nachfolger von Gerardo Seoane arbeitet mit einer dezimierten Truppe zusammen. In der Offensive fallen neben Tim Kleindienst und Nathan Ngoumou auch Robin Hack, Franck Honorat und Giovanni Reyna aus. Was übrig bleibt, ist eine Mannschaft, die sich zu wehren weiß, im letzten Drittel zumeist aber zahnlos agiert.
Viele Verlierer bei Gladbacher Horror-Start
Fans, Spieler, der Trainerstab und die Verantwortlichen leiden gleichermaßen unter dem sportlichen Fehlstart. Die Blicke richten sich nach dem Abschied von Seoane und Sport-Geschäftsführer Roland Virkus vor allen Dingen auf die Mannschaft. Dort gibt es viele Verlierer, wie Absolut Fussball, das Fußball-Portal von Home of Sports, aufzeigt.
Im Sturm haben sich Haris Tabaković und Shuto Machino ihren Start anders vorgestellt. Erstgenannter absolvierte eine gute Vorbereitung, tauchte mit Start der Pflichtspiele jedoch ab. Als Joker macht Tabaković seine Tore, in der Startelf gibt er wenige Impulse. Machino hatte anfangs mit Wadenproblemen zu kämpfen und ringt nun darum, sich in das Gladbacher Spiel einzubinden. Auffällig ist der Japaner nur bei seinen weiten Einwürfen.
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Auf der Zehn muss sich Kevin Stöger Kritik gefallen lassen. Nach dem Abschied von Alassane Pléa zur PSV Eindhoven sollte die große Stunde des Österreichers schlagen, doch seit dem guten Auftritt im DFB-Pokal gegen Atlas Delmenhorst kommt wenig von Stöger. Ihm fehlen Lockerheit und Klarheit, weshalb viele verkopfte Pässe und Tricks herausstechen, die bei den Fans für Frust sorgen.
Konkurrent Reyna geht es nur bedingt besser. Der US-Amerikaner deutete im Testspiel gegen Schalke 04 im September sein Potenzial an, blieb beim 0:4 gegen Werder Bremen blass und sammelte daraufhin nur einen Kurzeinsatz gegen Bayer Leverkusen (1:1). Seither wird Reyna von Oberschenkelproblemen geplagt – das ist kein Start nach Maß für den Hoffnungsträger.
Abwehr-Talente von Borussia Mönchengladbach wackeln
Die zentralen Mittelfeldspieler müssen sich wenig ankreiden lassen, auch wenn Oscar Fraulo mutmaßlich eine Leihe für mehr Spielpraxis bevorzugt hätte. Sorgen bereiten dagegen einige Akteure in der Defensive. Beispielsweise hat Lukas Ullrich noch nicht zu seiner Form aus der Vorsaison gefunden, weshalb gegen den SC Freiburg (0:0) Luca Netz von Beginn an spielte.
Am häufigsten wackelte zuletzt Fabio Chiarodia. Der Innenverteidiger sah bei den Klatschen gegen Bremen und Eintracht Frankfurt (4:6) in mehreren Situationen schlecht aus, zog damit den Unmut des Anhangs auf sich. Am Wochenende fehlte Chiarodia wegen eines kleinen Faserrisses, der ihn vorerst aus dem belastenden Rampenlicht gezerrt hat.
Der Saisonstart hat zudem aufgezeigt, welchen sportlichen Stellenwert Marvin Friedrich hat. Der Routinier ist hinter Chiarodia zurückgefallen und auch keine Alternative, wenn dieser ausfällt. So stellte Polanski gegen Freiburg auf eine Viererkette um und beorderte Philipp Sander zurück in die Startelf. Alles andere als ein ablösefreier Wechsel am Saisonende käme überraschend – es sei denn, Gladbach verpflichtet im Winter einen Innenverteidiger und lässt Friedrich vorzeitig gehen.