Gerlach will Hospizversorgung in Bayern weiter stärken – Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin zum Welt-Hospiztag (11.10.): Angebote müssen Menschen in den Mittelpunkt stellen

Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Judith Gerlach setzt sich für eine weitere Stärkung der Hospizversorgung im Freistaat ein. Gerlach betonte am Samstag anlässlich des Welt-Hospiztags am 11. Oktober: „Es ist mir ein Herzensanliegen, dass wir schwerstkranken und sterbenden Menschen überall in Bayern bis zuletzt eine bestmögliche palliative Versorgung und hospizliche Begleitung bieten können. Unser oberstes Ziel ist eine Hospiz- und Palliativarbeit, die sich an den individuellen Bedürfnissen und Wünschen der Menschen orientiert. Das diesjährige Motto des Welt-Hospiztages ‚Heimat für alle‘ gefällt mir deshalb besonders gut.“

Ein Beispiel dafür sind die vom Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention (StMGP) geförderten Projekte „Zeitintensive Betreuung am Lebensende in Wohnformen der Eingliederungshilfe“ (ZiB-E) sowie ZiB-P – in Einrichtungen der Pflege. Gerlach erklärte: „Gerade am Lebensende braucht es oft mehr Zeit für die Betreuung – für die Grundpflege und Nahrungsaufnahme, für Gespräche mit Betroffenen, An- und Zugehörigen, für Sitzwachen und für die Erfüllung persönlicher Wünsche.“

Gerlach fügte hinzu: „Die Idee hinter dem Projekt ist: Eine Pflegefachkraft mit Palliative Care-Weiterbildung in einer Einrichtung der Eingliederungshilfe bzw. der Pflege erhält über eine vom Ministerium geförderte Teilzeitanstellung bei einem Hospizverein ein zusätzliches Zeitbudget von bis zu 20 Stunden im Monat. Diese Zeit bringt sie in ihrer Einrichtung exklusiv für die hospizlich-palliative Betreuung der Bewohnerinnen und Bewohner auf. Zusätzlich wird der Einsatz der Pflegefachkraft im ZiB-Projekt von einer Koordinationskraft im Hospizverein fachlich begleitet. Insgesamt haben wir für ZiB-E und ZiB-P bisher über 380.000 Euro investiert.“

Mit Blick auf die bereits bestehenden Versorgungsstrukturen hob Gerlach hervor: „Bayern verfügt bereits über eine sehr gut ausgebaute Hospiz- und Palliativlandschaft. Im Erwachsenenbereich sind zu den 268 bestehenden Hospizplätzen weitere rund 50 neue Plätze geplant. Es gibt drei stationäre und teilstationäre Kinder- und Jugendhospize mit rund 30 Plätzen, 30 weitere Plätze sind in Planung. Hinzu kommen mehr als 140 Hospizvereine mit rund 25.000 Mitgliedern, davon knapp 8.000 ehrenamtliche Hospizbegleiterinnen und -begleiter. Zudem gibt es in Bayern mehr als 50 Palliativstationen und 76 Palliativdienste in den bayerischen Krankenhäusern, ein Kinderpalliativzentrum sowie eine flächendeckende Versorgung durch 48 Teams der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung für Erwachsene und sieben Teams für Kinder und Jugendliche. Darauf bin ich stolz und daran möchte ich weiter anknüpfen.“

Mit Blick auf die zahlreichen Haupt- und Ehrenamtlichen, die in Bayern im Hospiz- und Palliativbereich tätig sind, betonte die Ministerin: „Was im Hospiz- und Palliativbereich geleistet wird, ist beeindruckend! Mit viel Empathie, Zeit und Herzblut begleiten diese Menschen andere auf dem letzten Stück ihres Lebenswegs. Sie schenken Trost und Halt – und verdienen dafür tiefen Respekt und unsere Anerkennung.“

Gerlach sagte: „Die Bayerische Staatsregierung fördert zahlreiche innovative Projekte, um die Aktiven zu unterstützen und die Hospiz- und Palliativarbeit inhaltlich weiterzuentwickeln und noch breiter aufzustellen. Hier werden wir auch künftig nicht nachlassen. So werden verschiedene Arbeitsgruppen des Expertenkreises Hospiz- und Palliativversorgung schwerpunktmäßig spezielle Zielgruppen in den Blick nehmen, wie Menschen mit psychischen Erkrankungen oder Suchterkrankungen, demenziell Erkrankte oder auch Menschen mit Zuwanderungsgeschichte. Denn: Hospizarbeit ist so vielfältig wie die Menschen selbst.“

Der Freistaat Bayern unterstützt bereits seit Jahren den Auf- und Ausbau der Hospiz- und Palliativversorgung. Das StMGP fördert in Form einer Investitionskostenförderung die Errichtung von stationären Hospizplätzen sowie teilstationären Tageshospizplätzen mit einer Summe von bis zu 10.000 Euro je neu geschaffenem Platz. Auch die Aufbauphase von Teams der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) sowie der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung für Kinder und Jugendliche (SAPV-KJ) wird mit max. 15.000 Euro pro Team vom StMGP gefördert.

Mehr Informationen zur Hospiz- und Palliativversorgung in Bayern unter https://www.stmgp.bayern.de/gesundheitsversorgung/sterbebegleitung/.