Wo sonst der örtliche Bundesligist seine Heimspiele austrägt, bevölkerten am Freitag mehr als 20.000 Schülerinnen und Schüler aus allen katholischen Schulen des Bistums Augsburg die Ränge. Gefeiert wurde das 50-jährige Bestehen des Schulwerks der Diözese. Mit 46 Schulen und knapp 2.500 Beschäftigten handelt es sich um einen der größten katholischen Schulträger in Deutschland.
Die Feier stand unter dem Motto „Wie Adlern wachsen uns Flügel“. Der Augsburger Bischof Bertram Meier griff das Motto in seiner Predigt auf: „Adler sind keine Stubenvögel, Sie bleiben nicht am Boden. Sie sehen weit. Sie lernen das Fliegen nicht an einem Tag. Ein Adler probiert, wagt, scheitert und startet neu. Vor allem: Ein Adler fliegt nicht aus eigener Kraft. Er sucht beim Fliegen die Thermik, breitet die Flügel aus und lässt sich vom Aufwind tragen.“
Augsburger Bischof Bertram Meier
Aufwind und Elfmeterschießen
Meier fügte hinzu, ein solcher Aufwind bestehe im Glauben an einen liebenden Gott, der es gut mit einem meine. Er wünsche sich katholische Schulen „mit zwei Flügeln“. Sie sollten Bildung und Glaube vermitteln: Horizonte öffnen, Neugier und Kritikfähigkeit wecken, fit für Berufe machen und zu einem gelingenden Leben in einer komplexen Welt befähigen. Nach dem Gottesdienst folgte ein buntes Programm mit Showeinlagen, Elfmeterschießen und Musikdarbietungen.
Bayerns Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) sagte, das Schulwerk der Diözese Augsburg stehe beispielhaft für die hohe Qualität und Werteorientierung der Schulen in freier Trägerschaft. „Es verbindet Wissen mit Haltung und vermittelt jungen Menschen eine hochwertige schulische Ausbildung mit tiefer Verwurzelung in christlichen Grundwerten.“ Digitalminister Fabian Mehring (Freie Wähler) sagte, er freue sich, „dass hier Glaube, Herzblut und digitale Zukunft Hand in Hand gehen“.
Bistum Augsburg
Das Bistum Augsburg zählt mit gut 1,1 Millionen Katholikinnen und Katholiken zu den großen deutschen Diözesen. Gemessen an Mitgliederzahl und Finanzkraft ist es das zweitgrößte in Bayern. Es umfasst rund 13.700 Quadratkilometer und erstreckt sich von Neu-Ulm bis zum Starnberger See und vom Donau-Ries bis zu den Allgäuer Alpen. Die rund 1.000 Pfarreien werden seit 2012 und noch bis 2025 zu rund 200 Pfarreiengemeinschaften zusammengeführt.