Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) ist vom ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi zu Feierlichkeiten anlässlich der Waffenruhe im Gazastreifen eingeladen worden. Merz habe die Einladung „dankend entgegengenommen“, seine Teilnahme sei geplant, hieß es aus Regierungskreisen in Berlin. Konkrete Reisepläne lägen jedoch noch nicht vor.
Merz hatte am Freitag mit al-Sisi telefoniert. Dabei dankte er dem ägyptischen Präsidenten für dessen Vermittlung bei der Beendigung des Krieges in Gaza und würdigte Ägyptens Rolle als Gastgeber der Friedensverhandlungen, wie Regierungssprecher Stefan Kornelius mitteilte. Der Kanzler sagte demnach, Deutschland werde sich gemeinsam mit Ägypten für die Freilassung der von der Hamas festgehaltenen Geiseln, einen stabilen Waffenstillstand, humanitäre Hilfe und den Wiederaufbau des Gazastreifens einsetzen.
Trump soll Rede vor der Knesset halten
Auch US-Präsident Donald Trump ist laut ägyptischen Angaben zu der Zeremonie eingeladen. Trump kündigte am Freitag an, am Wochenende in den Nahen Osten zu reisen. In Ägypten wolle er am Montag mit mehreren Staats- und Regierungschefs über die Zukunft des Gazastreifens sprechen. Zudem plane er einen Besuch in Israel, wo er nach eigenen Angaben vor dem Parlament, der Knesset, sprechen soll.
Der französische Präsident Emmanuel Macron reist am Montag ebenfalls nach Ägypten. Wie das Präsidialamt in Paris mitteilte, werde er die nächsten Schritte mit den regionalen Partnern beraten. Dabei werde Macron Frankreichs Engagement für eine Zweistaatenlösung als Grundlage für einen dauerhaften Frieden, für Sicherheit und Wiederaufbau in der Region bekräftigen.
Die Waffenruhe im Gazastreifen trat am Freitagmittag in Kraft, nachdem Israel und die islamistische Hamas einem ersten Teil des von Trump vorgeschlagenen Friedensplans zugestimmt hatten. Demnach sollen innerhalb von 72 Stunden nach Inkrafttreten der Waffenruhe die von der Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln freikommen. Im Gegenzug hat Israel die Entlassung von knapp 2.000 palästinensischen Häftlingen zugesagt.
Waffenruhe im Gazastreifen
Friedensinitiative in Nahost:
An ihm führt kein Weg vorbei
Gazastreifen:
Das erste Mal seit Monaten: Durchatmen
Gazaplan:
„Nur Trump hat Einfluss auf Netanjahu“