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Ute Krause stellte am Mittwoch bei einer Vorvorpremiere ihr Buch „Wiedersehen in Rajasthan“ in der Villa Wippermann vor. Eigentlich erscheint das Buch erst am 29. Oktober auf dem Markt. © Salzmann, Jakob
Offiziell erscheint Ute Krauses Roman erst am Ende des Monats. Doch es gab bereits die Möglichkeit, einen Vorgeschmack zu bekommen.
Halver – Es gibt Geschichten, die erzählt werden müssen. Eine von ihnen ist Ute Krauses „Wiedersehen in Rajasthan“. Es ist eine Geschichte zweier Frauen, deren Leben sich im fernen Indien kreuzt. Zwischen den beiden entsteht eine rätselhafte Verbindung.
Verbindung zweier Frauen: „Wiedersehen in Rajasthan“ in Villa Wippermann
Offiziell erscheint der 400 Seiten starke Roman der erfolgreichen Kinderbuchautorin und Illustratorin erst am 29. Oktober auf dem Markt. Bei einer Vorvorpremiere machte die Berlinerin jedoch bereits am vergangenen Mittwoch in der Villa Wippermann in Halver neugierig auf ihr spannendes, fesselnd geschriebenes Buch. In Kooperation mit Konrad Kösters Bücherkiste in Halver veranstaltet, machten die „Appetithäppchen“ aus dem Anfang des Buches Lust auf mehr.
Die Figur der Paula, eine der beiden Frauen aus der Geschichte, trage autobiografische Züge, gab die Autorin, die als Tochter eines Entwicklungshelfers in der Türkei, Nigeria, Indien und den USA aufwuchs, zu.
Die Zeit in Indien habe sie geprägt und zu dem Menschen gemacht, der sie heute ist. Zur Schule gegangen sei sie dort in einem Internat, das in den 1940er-Jahren von der damaligen Maharani gegründet worden und für Prinzessinnen bestimmt war.
Ohne zu viel zu verraten, skizzierte die von der Stiftung Buchkunst und mit dem Ver.di-Literaturpreis ausgezeichnete Schriftstellerin und Drehbuchautorin den Haupt-Handlungsstrang ihrer Geschichte, in der die Hamburgerin Paula nach dem Tod ihrer Mutter ins indische Rajasthan zurückkehrt, um nach ihrer mütterlichen Freundin Gesa Khandal zu suchen und herauszufinden, warum die Freundschaft zwischen ihrer Mutter und Gesa vor mehr als 30 Jahren abrupt endete. Der plötzliche Bruch zwischen beiden Frauen hinterließ Spuren in ihrem eigenen Leben.
In die Zeit des nationalsozialistischen Deutschlands nahm Ute Krause die Anwesenden mit, um von der jungen Gesa, die sich in Berlin in den indischen Studenten Ravi verliebt, zu erzählen. Als sie – 17-jährig – von ihm schwanger wurde, folgte sie ihm nach Indien. Ravi und ihrem kleinen Sohn zuliebe brach sie in Deutschland, in dem sich in den 1930er-Jahren dunkle Wolken zusammenbrauten, alle Brücken ab. In Rajasthan angekommen, erfuhr sie jedoch, dass Ravi bereits verheiratet war. Nach Deutschland zurückkehren konnte sie mit ihrem Kind nicht.
In den Zeilen, mit denen Ute Krause neugierig auf ihr Buch machte, schwang von Anfang an ein leises Gefühl von Unbehagen und der Gewissheit mit, dass mit Ravi und seinen Liebesgeständnissen etwas nicht stimmt. Vergeblich wartete Gesa bei der Ankunft ihres Schiffs in Bombay auf Abholung. Stets war etwas lauernd Zurückhaltendes in seinem Blick. Am Ende stand die bittere Erkenntnis: Ravi hatte Gesa aufs Schändlichste betrogen.
Über den Buchanfang hinaus erzählte Ute Krause viel von Indien – von der großen Wärme der Menschen, die sie in Indien erfuhr, Ghandi und seinem gewaltlosen Widerstand, dem Internat im Hogwarts-Stil Harry Potters, der gänzlichen anderen Lebenshaltung der Inder und dem Kulturschock, den sie bei der Rückkehr ins kühle Deutschland erlebte. In Indien zähle das Wir, die Gemeinschaft. Als Paula Gesa erstmals begegnete, war diese bereits 50 Jahre alt.
Derweil entführt ein Autor aus Kierspe mit dem fünften Band seiner Reihe in fantastische Welten.