Inhalt / Kritik

Der König Yin Shou (Fei Xiang) macht keine Gefangenen. Wortwörtlich: So legt der unter dem Einfluss einer Fuchsgöttin (Narana Erdyneeva) stehende Monarch seinem Konkurrenten Ji Fa (Yu Shi) nahe, Selbstmord zu begehen, sonst würde er dessen Reich Xiqi dem Erdboden gleichmachen. Doch Ji Fa legt es darauf an, sieht nicht ein, warum er sich kampflos ergeben sollte. Und so schickt Yin Shou die Generälin Deng Chanyu (Nashi) los, um seinen Widersacher zu besiegen und dabei eine magische Schriftrolle an sich zu nehmen. Unterstützt von einer mächtigen Armee sowie vier Riesen macht sie sich auf die weite Reise. Doch auch Ji Fa hat Verbündete, darunter Yin Shous untoten Sohn Yin Jiao (Chen Muchi), der noch eine Rechnung mit seinem Vater offen hat …

Zweiter Teil eines Fantasy-Epos

Sie erfreuen sich in China immer wieder großer Beliebtheit: Filme, die auf alten Mythen und Sagen basieren, dabei von großen Abenteuern und epischen Kämpfen erzählen. Das bekannteste Beispiel ist sicherlich Ne Zha 2, das dieses Jahr zum erfolgreichsten Animationsfilm aller Zeiten avancierte – weltweit wohlgemerkt. Kein Film spielte dieses Jahr mehr Geld ein. Aber auch Creation of the Gods: Kingdom of Storms war im Sommer 2023 ein enormer Erfolg gewesen, rund 370 Millionen US-Dollar spielte das Fantasyabenteuer, welches auf dem Roman The Investiture of the Gods von Zhonglin Xu basiert, an den heimischen Kinokassen ein. Kein Wunder also, dass es mit Creation of the Gods II: Demon Force eine Fortsetzung gibt, es ist das Mittelstück einer geplanten Trilogie.

Den ersten Teil sollte man dabei nach Möglichkeit schon gesehen haben, da das hier eine direkte Fortsetzung ist. Wer diesen kennt, weiß bereits, wie schwierig es sein kann, dem Inhalt zu folgen, wenn eine Vielzahl von Figuren umherwuseln und man seine liebe Mühe hat, alle irgendwie zu verinnerlichen. Bei Creation of the Gods II: Demon Force ist das ebenfalls so, gerade der Einstieg ist schon ziemlich wirr geworden, wenn ein Mann wiedergeboren wird, ein König unter einem dämonischen Einfluss steht und diverse magische Wesen umherschwirren. Immerhin: Es wird relativ schnell klar, wer da gegen wen kämpft, da es im Grunde um eine riesige Abwehrschlacht geht, ähnlich zu denen in Herr der Ringe, wenn die Ork-Armee eine Burg stürmen will.

Riesiges Spektakel mit kleineren Mängel

Hier gibt es aber deutlich mehr Magie. Echte Szenendiebe sind dabei die vier Riesen, die vielleicht nicht die hellsten sind, dafür aber über ganz besondere Waffen verfügen. Da gibt es nicht nur ein Schwert, das sich in einen Drachen verwandeln kann, sondern auch einen Schirm und eine Harfe, die sehr spezielle Fähigkeiten besitzen. Aber auch sonst macht es eine Menge Spaß, wenn Creation of the Gods II: Demon Force tief in die Fantasy-Kiste greift. Manches davon wäre auch in einem Horrorfilm nicht verkehrt, gerade zum Ende hin wird da einiges aufgetischt. Dass vieles davon irgendwie wirr ist und man gar nicht immer so genau sagen kann, warum da was geschieht, muss man akzeptieren können. Hier heißt es, sich zurückzulehnen und das Spektakel zu genießen. Nachdenken sollen ruhig andere.

Dabei sollte man auch das eine oder andere Manko ignorieren können, neben den oben genannten. Dass beispielsweise zwischen Ji Fa und Deng Chanyu eine Romanze entsteht, kommt zwar nicht überraschend. Tatsächlich nachzufühlen ist das aber kaum, die Anziehungskraft wird nur behauptet. Dann sind da die zuweilen willkürlichen Handlungen. Richtig störend ist zudem die computergenerierte Wiedergeburt des untoten Prinzen, die schon sehr billig aussieht. Das fällt auch deshalb auf, weil Creation of the Gods II: Demon Force ansonsten ein echter Hingucker ist. Ob es die weitläufigen Landschaften sind, die imposanten Gebäude oder auch die besagten Fantasy-Elemente, da gibt es eine ganze Menge zu sehen. Da vergleichbare epische Abenteuer eine Seltenheit geworden sind, sollte man sich die Chance nicht entgehen lassen, dieses auf der großen Leinwand anzuschauen.

Credits

OT: „Feng Shen 2“
Land: China
Jahr: 2025
Regie: Wuershan
Drehbuch: Ran Ping, Ran Jianan, Wuershan, Cao Sheng
Musik: Gordy Haab, Tian Mi
Kamera: Wang Yu
Besetzung: Yu Shi, Xiang Fei, Xuejian Li, Bo Huang, Nashi, Narana Erdyneeva, Hsing-kuo Wu

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