Mit unserer Reihe „Augsburger Anekdoten“ erzählen wir kleine Geschichten mitten aus dem Leben unserer Stadt.
Die Kuppel runter und viele Fragen offen. Neulich Besuch gehabt aus Australien und die Gäste vors Rathaus geführt. „I‘m sorry to say“ – erklärt, dass sie weder auf den Perlach noch in den Goldenen Saal, aber sehr wohl Bilder anschauen und sich unter die Kuppel stellen können. Besser als nichts! Doch diese Kuppel, die wirft ja auch Fragen auf. Hat auch unsere Leserin Gertrud Kellermann festgestellt. Sie habe in der Schule gelernt (“Von Frau Schaffner, einer exzellenten Augsburg-Kennerin), dass Baumeister Elias Holl sein vierjähriges Söhnchen in die Kuppel gesetzt habe. Nun lese sie unter eben jener Kuppel im Info-Pavillon, dass der kleine Bub angeblich auf den vergoldeten Turmknopf gesetzt worden war. „Das“, wundert sich die Leserin, „ist doch wohl unmöglich?“ Wir sagen ja: Die Stadt Augsburg macht alles möglich. Aber wir werden nochmal nachfragen…
***
Ein rätselhaftes Frauenportrait. Es thront an einem Eckstein der renovierten Stadtmauer bei der Wallanlage am Roten Tor: Ein gemeißeltes Wappen, das – dem ehrwürdigen Alter geschuldet – leider nicht mehr eindeutig zu identifizieren ist. Doch das Flair eines historischen Geheimnisses beeindruckt manchmal mehr als eine aufwändige Renovierung. Jedenfalls wird der Fantasie auf die Sprünge geholfen. Könnte das steinerne Gebilde mit seinem an prominenter Stelle gerade noch erkennbaren Konterfei eine feine Dame der mittelalterlichen Stadtgesellschaft darstellen? Vielleicht sogar aus dem Kreise des Herrn Stadtbaurat Elias Holl, der im beginnenden 17. Jahrhundert die Wallanlage ertüchtigte? Und dann hat das steinerne geschichtliche Zeugnis auch eine aktuelle Aufgabe: Es dient als Wegemarke auf dem schönsten Spazierweg der Stadt – entlang der grünen Wallanlage zwischen dem Aquädukt unterm Roten Tor mit der Freilichtbühne vor bis zu St. Margareth. Eine Wegstrecke, auf der man ruhig mal grübeln kann über jene gesichtslose Frau…
***
Einbürgerungstest mit Hindernissen. Genau genommen will man es gar nicht erst versuchen. Könnte ja durchaus sein, dass man als gebürtige Deutsche durch den Einbürgerungstest fällt… Leserin Anne Bytt wollte es dennoch genau wissen und kaufte sich das Buch zum Einbürgerungstest. „Alle Fragen mit Antworten und einprägsamen Erklärungen“, verspricht der Einband. Nur: Unsere Leserin konnte nicht alle Fragen richtig beantworten. Sie scheiterte, so stand es auf Seite 86, an einer der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Baden-Württemberg: der Basilika St. Ulrich und Afra in Augsburg. Da hat man es mit den Schwaben wohl nicht allzu genau genommen.
-
Elias Holl
Icon Haken im Kreis gesetzt
Icon Plus im Kreis
-
Söhnchen
Icon Haken im Kreis gesetzt
Icon Plus im Kreis
-
Augsburg
Icon Haken im Kreis gesetzt
Icon Plus im Kreis