Kapitänin Jana Beuschlein will mit dem VfB in Mainz nachlegen. Foto: Pressefoto Baumann/Hansjürgen Britsch
Das Team von Trainer Heiko Gerber ist vor dem Auswärtsspiel in Mainz gewarnt – reist aber mit Rückenwind an und kann auf einen breiten Kader setzen.
Das Frauenteam des VfB Stuttgart ist auf Revanche aus, wenn es an diesem Sonntag um 14 Uhr in der zweiten Bundesliga beim FSV Mainz 05 gastiert: Gegen die Rheinhessinnen schied man vor zwei Monaten im ersten Pflichtspiel der Saison aus dem DFB-Pokal aus – 0:2 hieß es am Ende trotz vieler Spielanteile und guter Chancen.
Jetzt will es das Team von Trainer Heiko Gerber besser machen – und geht die Auswärtsaufgabe beim Tabellensechsten mit Rückenwind an: Auf die Niederlage im Pokal folgten in der Liga sechs ungeschlagene Partien in Folge mit drei Siegen und drei Unentschieden, was den Sprung auf Tabellenplatz zwei nach dem sechsten Spieltag zur Folge hatte. Dieser würde am Saisonende zum Aufstieg in die Bundesliga berechtigen. Und genau dort will der VfB hin – zwar noch nicht zwingend in dieser Saison, gerne aber dann in der darauffolgenden.
„Es ist die Zielsetzung, in den nächsten beiden Jahren aufzusteigen. Wir sind ehrgeizig“, hatte der Vorstandsvorsitzende Alexander Wehrle vor Saisonbeginn im Gespräch mit unserer Redaktion bekräftigt. Obwohl man also in der Vorsaison noch in der Regionalliga spielte, ist der VfB kein klassischer Aufsteiger. Die zweite Liga soll mehr Durchgangsstation als dauerhafte sportliche Heimat sein.
Heiko Gerber und sein Team haben nach sechs Spielen zwölf Punkte auf dem Konto. Foto: Pressefoto Baumann/Hansjürgen Britsch
Dabei können die VfB-Frauen auf einen ausgeglichenen Kader setzen. „In der Trainingswoche gibt jede von uns Vollgas und wir pushen uns gegenseitig“, sagte Kapitänin Jana Beuschlein zuletzt nach dem 5:1-Sieg gegen den FC Ingolstadt: „Der Konkurrenzkampf ist wichtig und jede, die heute reinkam, war direkt präsent. Die Saison ist noch lang, wir brauchen jede und stehen als Mannschaft zusammen.“ Auch die 16 Tore verteilen sich bislang auf mehreren Schultern ohne Abhängigkeit von einer Toptorjägerin, die meisten Treffer haben neben Beuschlein (3) die frühere Kölner und Hoffenheimer Bundesliga-Stürmerin Nicole Billa (4) und die japanische Nationalspielerin Haruka Osawa (4) auf dem Konto.
Zugleich steht die Saison noch ganz am Anfang. Die Teams sind in der Tabelle dicht beisammen, die Liga ist ausgeglichen, ambitionierte Gegnerinnen wie der VfL Bochum oder Tabellenführer SC Sand warten noch im Verlauf der Hinrunde auf den VfB. Bei dessen kommendem Gegner zeigt der Trend derweil in die entgegengesetzte Richtung: In den vergangenen drei Ligaspielen holten die Mainzerinnen nur einen Punkt und kassierten jeweils mindestens zwei Gegentore.
„Ich habe den Mädels gesagt, dass wir es als Trainerteam besser machen müssen, gerade mit Blick auf die Defensive“, betonte ein selbstkritischer 05-Trainer Takashi Yamashita, „wir haben Lösungen im Kopf, an denen wir arbeiten werden.“ Ob es am Sonntag gegen den VfB Früchte trägt? Fest steht: Die Stuttgarterinnen reisen mit breiter Brust und großen Ambitionen an.