Prof. Dr. Karsten Eisenschmidt vom Fachbereich Wirtschaft hat den Best Paper Award auf der diesjährigen CARF-Forschungskonferenz gewonnen. Mit dieser Auszeichnung hat die Fachhochschule Kiel nun bereits den dritten Preisträger des Best Paper Awards auf der Konferenz in Luzern hervorgebracht.
Der Best Paper Award wird im Rahmen der jährlichen CARF-Konferenz in der Schweiz verliehen. Er würdigt herausragende Forschungsbeiträge zur Praxis und Lehre im Finanzbereich. Prof. Eisenschmidts Auszeichnung galt seiner Arbeit zum Thema Marktkonzentration in der Abschlussprüfungsbranche. „Wir haben untersucht, wie konzentriert der Markt für Abschlussprüfungsleistungen für kapitalmarktorientierte Konzerne in Deutschland ist, und ob die externe Rotationsflicht des Abschlussprüfungsreformgesetz (AReG) zu einer Veränderung der vorherrschenden (oligopolistischen) Marktstrukturen geführt hat“, erklärt Prof. Eisenschmidt. Hierzu wurde auf Basis der vom Wirtschaftsprüfer jährlich zu publizierenden Transparenzberichte eine Vollerhebung dieses Marktes für einen Zeitraum von fünf Jahren durchgeführt. „Die Ergebnisse zeigen einen weiterhin hoch konzentrierten Markt, der immer noch von den Big Four-Abschlussprüfungsgesellschaften (Deloitte, EY, KPMG, PwC) dominiert wird. Die vom Gesetzgeber gewünschte Erhöhung des Wettbewerbs kann nicht nachgewiesen werden. Vielmehr erfolgt nur eine Rotation innerhalb der Big Four. Es bestehen weiterhin systemische Risiken“, erläutert Prof. Eisenschmidt.
Die CARF-Konferenz an der Hochschule Luzern ist eine renommierte deutschsprachige und praxisorientierte Konferenz zur angewandten Forschung in Fragen der Unternehmenssteuerung und des Rechnungswesens. „Die Konferenz bietet hervorragende Möglichkeiten zur Vernetzung in der Hochschulwelt und zum Austausch in Forschung und Lehre an HAW. Seit 2016 besuche ich die Konferenz und konnte neben wertvollen neuen Hochschulkontakten auch gemeinsame hochschulübergreifende Forschungsprojekte realisieren“, erzählt Prof. Eisenschmidt.
Im kommenden Jahr plant Prof. Eisenschmidt, wieder an der CARF-Konferenz teilzunehmen. Er möchte dann einen wissenschaftlichen Beitrag zur Frage vorstellen, ob die großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften überhaupt noch Wirtschaftsprüfer sind und welche Risiken daraus entstehen können.
„Die Inhalte der eingereichten Forschungsbeiträge fließen insbesondere auch in die Lehre, bspielsweise in unseren FACT-Master am Fachbereich Wirtschaft, ein. Wir versuchen so, bereits im Studium Interesse für angewandte Forschung zu wecken und eine Verbindung zwischen angewandter Forschung und exzellenter Lehre zu erreichen“, erklärt Prof. Eisenschmidt.
Weitere Informationen über die Forschungsthemen und die wissenschaftlichen Beiträge von Prof. Eisenschmidt sind auf der Webseite unter Lehrende zu finden.