Eine Wildbiene sitzt auf einem Blatt.

Auch die Rotpelzige Sandbiene zählt zu den Wildbienen (imago images/blickwinkel)

Nach Angaben der Weltnaturschutzunion (IUCN) gelten inzwischen 172 Wildbienenarten als gefährdet, stark gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Damit stehen nun fast 100 Arten mehr auf der Roten Liste als bei der letzten Bewertung, im Jahr 2014. Insgesamt wurden 1.928 der rund 2.159 bekannten europäischen Wildbienenarten untersucht.

Besonders alarmierend ist nach Angaben der IUCN die Entwicklung bei Hummeln: Jede fünfte der untersuchten Arten ist inzwischen gefährdet. Auch bei den Schmetterlingen habe sich die Lage verschlechtert: In den vergangenen zehn Jahren ist, den Untersuchungen zufolge, die Zahl der bedrohten Arten um 76 Prozent gestiegen. Der auf Madeira heimische Madeira-Weißling gilt nun offiziell als ausgestorben.

Lebensraumverlust und Pestizide als Hauptursachen

Das größte Problem für Wildbienen und andere Bestäuber ist der Verlust ihrer natürlichen Lebensräume. Blumenreiche, naturbelassene Wiesen verschwinden zunehmend, wie die Organisation am Rande ihres Kongresses in Abu Dhabi erklärte. Auch Stickstoffablagerungen aus Düngemitteln sowie der Einsatz von Pestiziden schädigen viele Insektenarten. Dadurch verringert sich die Pflanzenvielfalt.

Die IUCN warnt, dass die Bedrohung der Bestäuber auch Folgen für die Ernährungssicherheit und die Wirtschaft hat. In Europa sind vier von fünf Kulturpflanzen und Wildblumenarten auf Insekten angewiesen. Ohne Bienen, Hummeln und Schmetterlinge gäbe es deutlich weniger Obst und Gemüse.

Die Vereinigung fordert von den europäischen Regierungen daher dringende Schutzmaßnahmen, um Lebensräume wiederherzustellen und den Rückgang der Bestäuber zu stoppen.

Diese Nachricht wurde am 12.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.