Die Dresdner Eislöwen waren sooo nah dran am ersten Heimsieg in der DEL. Nach schwachem Start und starkem Comeback gab´s gegen Bremerhaven eine höchst unglückliche 4:5-Niederlage nach Verlängerung.

Die Erwartungshaltung der Dresden-Fans nach zuletzt sechs teils deftigen Pleiten am Stück nicht besonders hoch. Und der Start der Eislöwen auch entsprechend schlecht. Schon in der dritten Minute lagen sie durch einen Doppelschlag der Bremerhavener in nur 17 Sekunden 0:2 hinten.

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Janick Schwendener, der diesmal für Julius Hudacek im Tor stand, zweimal chancenlos – nach dem Schock-Star drohte gegen den haushohen Favoriten ein Debakel. Zumal auch noch Dane Fox ein Puck an den Kopf krachte, der Stürmer musste bis zur Pause mit blutender Platzwunde raus.

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Doch allen Widrigkeiten zum Trotz berappelten sich die gebeutelten Dresdner, Austin Ortega stocherte den Puck kurz vor der ersten Sirene zum 1:2 rein (18.).

Im Mittelabschnitt allerdings der nächste Dämpfer, Wejse traf im Powerplay zum 1:3 (26.). Danach wurde die Partie deutlich rauer. Die Fäuste flogen reichlich, die Strafzeiten häuften sich.

Das zusätzliche Adrenalin schien den Aufsteiger förmlich zu beflügeln. Dank einer unglaublichen Energieleistung drehte das Team von Trainer Niklas Sundblad die Partie mit drei Toren in nur acht Minuten noch im Mittelabschnitt.

Da stand die Halle Kopf: Austin Ortega verwandelte einen Penalty zur 4:3-Führung

Da stand die Halle Kopf: Austin Ortega verwandelte einen Penalty zur 4:3-Führung

Foto: Eibner-Pressefoto

Lance Bouma verkürzte im Powerplay auf 2:3 (31.), Andrew Yogan knallte die Hartgummischeibe bei angezeigter Strafe gegen die Pinguins zum 3:3 rein (37.). Und erneut Ortega brachte das Schlusslicht mit einem eiskalt versenkten Penalty mit 4:3 in Front (39.). Irre!

Es war der erste verwandelte für Dresden im fünften Versuch in dieser Spielzeit. Klar, dass die wieder rappelvolle Joynext Arena (4400 Zuschauer, darunter 800 aus Bremerhaven) jetzt förmlich explodierte.

Im Schlussdrittel die Eislöwen erwartungsgemäß vor allem defensiv gefordert. Diesmal verteidigen sie mit ganz viel Einsatz und auch Cleverness den kostbaren Vorsprung bis in die Schlussphase.

Ortega: „Nehmen jeden Punkt mit“

Doch dann zog Bremerhaven den Torwart – und schaffte 1:19 Minuten vor Ende der Partie durch Wejse tatsächlich noch den Ausgleich zum 4:4. Bitter für Dresden. In der Overtime hielten die Fans lange den Atem an, um wenig später ihrer Enttäuschung freien Lauf zu lassen. Denn die Gäste trafen durch Götz auch noch zum 5:4-Sieg (64.).

Trotz der Last-Minute-Niederlage macht das Spiel in scheinbar aussichtsloser Situation Hoffnung. Immerhin haben die Löwen, die auch Freitag in Iserlohn 3:4 n.V. verloren hatten, erstmals in der DEL zweimal hintereinander gepunktet. Und zwei Drittel lang gegen ein Top-Team der Liga stark gegengehalten.

Sah auch Stürmer Austin Ortega am Mikro von Magenta Sport so: „Wir nehmen jeden Punkt mit. Es ist eine große Lernkurve für uns, aber Spiel für Spiel werden wir besser.“ Das sollte allerdings möglichst zeitnah auch zu Siegen führen…