Stand: 12.10.2025 20:54 Uhr

Der parteilose Einzelbewerber Axel Strasser übernimmt das Amt des Oberbürgermeisters in Frankfurt (Oder). Er setzt sich am Sonntag in der Stichwahl deutlich gegen den AfD-Kandidaten Wilko Möller durch.

Axel Strasser ist der neue Oberbürgermeister in Frankfurt (Oder). Der parteilose Einzelbewerber gewann am Sonntag mit 69,8 Prozent der Stimmen die Stichwahl gegen den AfD-Kandidaten Wilko Möller. Der erhielt 30,2 Prozent der abgegebenen Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 49,4 Prozent.
 
Insgesamt waren im Rahmen der Stichwahl 46.257 Wahlberechtigte in Frankfurt (Oder) aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Das war wie im ersten Wahlgang in 55 Wahllokalen sowie zwölf Briefwahllokalen möglich.
 
Strasser musste zusätzlich zur Mehrheit gegenüber Möller auch ein Quorum erfüllen, also die Stimmen von mindestens 15 Prozent der Wahlberechtigten erhalten. Das entsprach mindestens 6.935 Frankfurtern. Strasser erfüllte das Quorum deutlich.

Hier finden Sie das komplette Ergebnis für Frankfurt (Oder).

Archivbild:21.09.2025, Brandenburg, Frankfurt (Oder): Axel Strasser (M, parteilos), Kandidat für das Amt des Oberbürgermeisters in Frankfurt (Oder), freut sich mit seinen Wahlhelfern nach dem Auszählen der Stimmzettel.(Quelle:dpa/P.Pleul)

Mit welchen Themen Axel Strasser neuer Oberbürgermeister werden will

Den ersten Wahlgang hat er gewonnen. Nun will Axel Strasser auch die Stichwahl für sich entscheiden. Schneller, digitaler und mehrsprachig soll unter ihm die Verwaltung und Zukunftsunternehmen angesiedelt werden. Auch will er mehr Leben an der Oder.mehr

„Wir haben eine Vision für Frankfurt entwickelt“

Obwohl Strasser als parteiloser Kandidat die Wahl zum Oberbürgermeister für sich entscheiden konnte, ist er der Ansicht, dass Parteien für die politische Willensbildung weiterhin wichtig sind. Er glaubt, nicht aufgrund seiner Parteilosigkeit gewonnen zu haben, sondern weil er einen guten Wahlkampf geführt habe, sagte er am Sonntagabend dem rbb. „Wir haben eine Vision für Frankfurt entwickelt und das hat die Menschen tatsächlich mitgenommen“, sagte Strasser nach Verkündung des Wahlergebnisses bei rbb24 Brandenburg aktuell.

AfD-Kandidat Möller hat sein Ergebnis aus dem ersten Wahlgang dagegen nicht verbessern können, er hat wieder 30,2 Prozent erreicht. Strasser konnte die Wahl klar für sich entscheiden, obwohl es nur von der SPD eine explizite Wahlempfehlung für ihn gegeben hatte. Die Parteien Bündnis90/Die Grünen, Die Linke und CDU hatten die Wähler lediglich dazu aufgerufen, nicht für den Kandidaten der AfD zu stimmen.

AfD-Kandidat weist auf Versagen aller Parteien hin

Strassers ebenfalls parteiloser Vorgänger René Wilke, der mittlerweile Innenminister in Brandenburg ist, sprach dem neuen Oberbürgermeister seine Unterstützung zu. „Aber ich bin niemand, der von der Seitenlinie aus Kommentare und Ratschläge abgibt“, sagte Wilke dem rbb am Sonntag. Er wünsche seinem Nachfolger viel Erfolg dabei, die Stadt weiter nach vorne zu bringen.

Auch Strassers Gegenkandidat Möller gratuliert dem Parteilosen zum neuen Amt. Der AfD-Kandidat wies am Sonntag darauf hin, dass nicht nur seine Partei, sondern auch alle anderen Parteien bei dieser Wahl verloren hätten. Aufgrund eines solchen Ergebnisses sollten die Parteien „mal nachdenken, ob sie noch bürgernahe Politik betreiben“, so Möller.

Die Kandidaten für das Amt des Oberbürgermeisters in Frankfurt (Oder) Axel Strasser (parteilos) und Wilko Möller (AfD) nehmen am 16.09.2025 am Wahlforum vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) und der Märkischen Oderzeitung (MOZ) teil. (Quelle: Picture Alliance/Patrick Pleul)

Einzelbewerber Strasser und AfD-Kandidat Möller müssen in die Stichwahl

Mit rund zwei Prozent Vorsprung liegt Einzelbewerber Axel Strasser bei der Oberbürgermeisterwahl in Frankfurt (Oder) vor AfD-Kandidat Wilko Möller. Am 12. Oktober treten beide in der Stichwahl gegeneinander an.mehr

Strasser im ersten Wahlgang knapp zwei Prozentpunkte vor Möller

Beim ersten Wahlgang im September landete Strasser mit 32,4 Prozent der abgegebenen Stimmen auf Platz eins, gefolgt von Möller mit 30,2 Prozent. Die CDU-Kandidatin Désirée Schrade verpasste die Stichwahl nur knapp mit 28,8 Prozent, SPD-Kandidatin Simona Koß landete abgeschlagen mit 8,6 Prozent der Stimmen auf Platz vier. An der Wahl beteiligten sich 53,4 Prozent der Wahlberechtigten.

Die Oberbürgermeisterwahl hätte regulär im Jahr 2026 stattfinden sollen, doch sie wurde vorgezogen, weil der parteilose Oberbürgermeister René Wilke als Nachfolger der zurückgetretenen Katrin Lange (SPD) zum Brandenburger Innenminister ernannt wurde.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 12.10.2025, 19:35 Uhr

Rundfunk Berlin-Brandenburg