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Roboterwettkampf im Kunstverein Montez. © Renate Hoyer
Rund 550 Technikfans erleben in der Frankfurter Kunsthalle Montez Drohnen, 3D-Druck und kreative Workshops für Kinder und Erwachsene.
In der Luft der süßlich-scharfe Geruch von Lötzinn. Das Summen von kleinen Drohnen, das an einen Schwarm Bienen erinnert, und Roboter in den unterschiedlichsten Formen und Farben. Etwa 550 Interessierte haben die 10. Make Rhein-Main, größte Technikmesse der Region, am Samstag in der Kunsthalle Montez am Frankfurter Mainufer besucht. Höhepunkt war der „Schrottroboter“-Wettkampf, bei dem die Kinder ihre selbst gebauten Roboter gegeneinander antreten lassen.
„Einen 3D-Drucker oder auch einen Quadcopter haben die meisten Leute bisher nur im Fernsehen gesehen“, sagt Roman Keßler, der die Make seit zehn Jahren organisiert.
Quadcopter, das sind Drohnen mit vier Rotoren, die mit Hilfe einer Fernbedienung gesteuert werden. Die Piloten haben eine Brille auf, welche die unmittelbare Umgebung des Quadcopters übertragt, so dass beim Aufsetzen der Eindruck entsteht, man sitze selbst in dem zentimeterkleinem Flieger. Auf einem Bildschirm kann man sehen, was der Quadcopter sieht. „Wenn die Leute beim Zusehen dann so ein großes Grinsen bekommen, das ist das, was mir Spaß macht“, sagt Thomas Kramm, Vereinsmitglied von Hackerspace Frankfurt.
Cardboard-Controller für die Roboter
Der Hackerspace sei sein ganz eigener Bastel- und Maker-Stammtisch. Hier können sich die Mitglieder austauschen und ihre Expertisen mitbringen. Neben den Quadcoptern gibt es die LED-Carrera-Bahn, bei der man per Knopfdruck einen Lichtpunkt über die Bahn bewegen kann.
Wer schnelle Finger hat und zuerst ankommt, kann sich eine Waffel mit dem Logo der Make abholen. Daniel Meyer präsentiert dabei seine „Tiny Kitchen“, ein selbst gebautes, gasbetriebenes Küchenutensil. „Das passt problemlos in den Rucksack und backt leckere Waffeln“, versichert er.
Besonders dürften sich darüber die zahlreichen Kinder freuen, die durch die weiträumigen Hallen laufen, die sonst Raum für Kunstwerke bietet. Einige probieren hier vor dem Wettbewerb bereits ihre selbstmngebauten Roboter aus, die sie im Hebocon-Workshop gebastelt haben.
Aus Pappe, Kupferband und Schaumstoff haben sie dafür aus einfachsten Mitteln einen Cardboard-Controller gebaut, mit dem sie ihre Roboter bedienen können. „Die Controller funktionieren ganz ohne Elektronik nur mit Elektrik“, erklärt Michael Ibsen, der den Workshop mit Kerstin Lutz leitet.
Sie wollen Kindern und Erwachsenen die Angst vor Technik nehmen. Dabei sei ihm ein Moment im Workshop besonders in Erinnerung geblieben. „Der Klebestift war leer, und als ich ihn schon wegschmeißen wollte, rief ein Mädchen ganz aufgeregt: Halt, den können wir doch noch verbasteln!“ Genau das sei die Idee hinter dem Workshop: Mit einfachsten Mitteln einen einzigartigen Roboter schaffen.
Um 18 Uhr geht es dann endlich los und die selbst gebauten Konstruktionen können im Wettkampf vorgeführt werden. Darunter solche Exemplare wie der „Schober“, „Ratatouille“ und die „Hannanas“ von Hannes. Die meisten Roboter gleichen Fahrzeugen, schließlich sollen sie einem Zusammenstoß auch standhalten. Im Finale stehen dann schließlich die Maschinchen „Spark“ und „Bob“ bereit. Auf einem kleinen Tisch auf der Bühne warten sie auf ihren Einsatz – bis das Startsignal fällt.
Der eine droht schon fast, den anderen über die Auslinie zu schieben, doch kann „Bob“ noch gegensteuern und gewinnt das Duell. Auch wenn nur einer den Sieg nach Hause nimmt, haben alle Kinder ein frohes Grinsen im Gesicht, als ihnen auf der Bühne die Preise überreicht werden. Natürlich handelte es sich bei diesen – ganz im Sinne der Veranstaltung – um Bücher, mit denen die Kinder ihre technischen Fähigkeiten weiter vertiefen können.