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Der ehemalige Lostprophets-Sänger Ian Watkins ist in der Hochsicherheitsvollzugsanstalt HMP Wakefield im englischen West Yorkshire ermordet worden. Mithäftlinge sollen den 48-jährigen Musiker, der seit 2013 eine 29-jährige Haftstrafe für eine Vielzahl schwerer Sexualstraftaten an Kindern verbüßte, am Samstagmorgen (11. Oktober) mit einem Messer am Hals verletzt haben. Er starb noch am Tatort an den Folgen der Verletzungen. Gitarrist Lee Gaze, ehemaliger Bandkollege von Watkins, meldete sich nun auf der Social-Media-Plattform X mit einer kurzen Botschaft nach Bekanntwerden des Todes.

Nach Ermordung von Ian Watkins – ehemaliger Bandkollege äußert sich

Auf X schrieb Gaze zu einem Fan-Post, in dem man ihm alles Gute gewünscht hatte, „Thanks for the kind words“ (zu Deutsch: „Danke für die freundlichen Worte“).  Einigen Usern antwortete er mit dem „Betende Hände“-Emoji. Darüber hinaus fand er als Antwort auf einen alten Interview-Clip mit der Band auf seinem X-Account ganz deutliche Worte für das, was Ian Watkins getan hat. „Dieses kranke Schwein wusste offensichtlich, was er sagte. Ich kann dir versichern, dass keiner von uns ihn jemals bis ins Gefängnis hätte kommen lassen, wenn wir davon gewusst hätten.“

Bereits im Juli hatte der Musiker in eben jenem Thread über das abrupte und schmerzhafte Ende der Band vor 13 Jahren gesprochen. Dies zeigt, dass die Geschehnisse für ihn weiterhin belastend sind. Die jüngsten Ereignisse scheinen vieles nun wieder aufzurollen. Im Netz sieht sich der Ex-Bandkollege des ermordeten Sängers erneut mit Hass konfrontiert. Noch immer wird ihm offenbar vorgeworfen, selbst etwas über die horrenden Straftaten von Ian Watkins gewusst zu haben. Dies bestreitet er allerdings vehement.

Darum wurde Ian Watkins verurteilt

Ian Watkins war der Sänger der erfolgreichen britischen Rockband Lostprophets. Er wurde 2013 wegen abscheulicher Sexualdelikte, darunter versuchter Vergewaltigung eines Babys, zu einer 35-jährigen Haftstrafe verurteilt. Er gestand vor Gericht die Taten und zeigte kaum Reue, da er sich selbst als Pädophilen bezeichnete. Die Polizei hat zwei Männer im Alter von 25 und 43 Jahren wegen Mordverdachts festgenommen. Die Ermittlungen zum Tathergang dauern an.

Die Tat ereignete sich in der Gefängnisanlage, die wegen ihrer besonders gefährlichen Insassen den Spitznamen „Monster Mansion“ trägt. Dorthin kommen Häftlinge, die wegen Mord, Terrorismus und schwerer Sexualverbrechen einsitzen. Watkins war dort bereits mehrfach tätlichen Angriffen ausgesetzt. Im August 2023 war er mit einem Messer schwer verletzt und sogar kurzzeitig als Geisel gehalten worden.

Nach seiner Verurteilung zerbrach die Band und seine einstigen Mitmusiker distanzierten sich von ihm. Sie machten als Band unter dem Namen No Devotion weiter.