Voller Hoffnung wartet Israel am Montagvormittag auf die Freilassung der letzten 20 noch lebenden Geiseln, die sich in der Gewalt der Hamas befinden.

Im nördlichen Gazastreifen fand um kurz nach sieben Uhr am Montag eine erste Übergabe von sieben Geiseln statt: Matan Angrest, Guy Gilboa-Dalal, die Brüder Gali and Ziv Berman, Alon Ohel, Eitan Mor und Omri Miran. Sie werden vom Roten Kreuz wohl zu einem israelischen Kommandoposten im Gazastreifen gebracht und dann nach Israel zur Militärbasis Re’im per Helikopter geflogen.

Das Rote Kreuz erklärte, dass alle Geiseln selbstständig gehen konnten und in einem stabilisierten Zustand seien. Insgesamt sollen heute 20 lebende Geiseln freikommen, darunter die Deutsch-Israelis Alon Ohel, Rom Braslavski sowie Ziv und Gali Berman. Drei der vier Deutsch-Israelis kamen den Medienberichten zufolge bereits bei der ersten Übergabe frei. 

Um 10 Uhr Ortszeit sollen die übrigen lebenden Geiseln aus Khan Yunis und anderen Gebieten freigelassen werden, berichtet der israelische Sender Channel 12.

Einige Angehörige der Geiseln wurden am frühen Morgen von den Behörden aufgefordert, sich zur Militärbasis Re’im nahe der Grenze zu Gaza zu begeben. Nach ihrer Ankunft werden die Geiseln zur medizinischen Versorgung von dort in verschiedene Krankenhäuser in Israel gebracht.

In Israel hatten sich am frühen Morgen hunderte Menschen auf dem Gedenkplatz für die Geiseln in Tel Aviv versammelt, um gemeinsam zu warten, zu feiern, aufzuatmen. Die erste Übergabe der Geiseln im Gazastreifen am Montagmorgen fand ohne Feierlichkeiten der Hamas statt. Ein Unterschied zur letzten Übergabe, die die Hamas für ihre Propaganda nutzte.

Vertreter der Angehörigen der Verschleppten traten auf, Musik wurden gespielt: Gemeinsam sangen die Anwesenden Lieder, wie den hebräischen Song „Habay’ta“ (Heimwärts!) und „Coming Home“ der US-Sängerin Skylar Grey.

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Zuvor hatte Israel angegeben, dass die zweite Freilassung um 9 Uhr morgens stattfinden würde, kurz vor der geplanten Ankunft von US-Präsident Donald Trump. Der Grund für die Verzögerung war zunächst nicht bekannt.

Im Gegenzug will der jüdische Staat knapp 2000 Palästinenser aus israelischen Gefängnissen freilassen – darunter bis zu 250 Gefangene, die wegen Terrorangriffen zu lebenslangen Freiheitsstrafen verurteilt wurden.

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Große Ungewissheit besteht jedoch darüber, ob Israel in den kommenden Stunden tatsächlich auch die Leichen der 28 Geiseln zurückbekommt, die als tot vermutet werden. Medienberichten zufolge könnten die massiven Zerstörungen im Gaza-Streifen verhindern, dass alle sterblichen Überreste gefunden werden.

In den frühen Morgenstunden des 7. Oktober 2023 hatten Hamas-Terroristen Israel umfassend angegriffen, Tausende verletzt, fast 1.200 Menschen getötet und 250 Menschen in den Gazastreifen verschleppt.