Im Verfahren um die Entführung der Block-Kinder hat Hamburgs Hafenchef Jens Meier vor dem Landgericht Hamburg als Zeuge ausgesagt. Medienberichte, er habe die israelische Sicherheitsfirma empfohlen, die später die Kinder mutmaßlich in der Silvesternacht 2023/24 aus Dänemark entführte, seien „kompletter Quatsch“, sagte der 59-Jährige am 17. Prozesstag. Er habe den Namen dieser Firma zu diesem Zeitpunkt gar nicht gekannt.

Meier leitet die städtische Hamburger Hafenverwaltung HPA und ist zudem Präsident der Welthafenorganisation IAPH. Er kenne den Familienanwalt der Blocks, der in dem Verfahren ebenfalls Angeklagter ist, seit vielen Jahren, berichtete Meier. Da er sich gut beruflich gut mit dem Bereich IT-Sicherheit auskenne, habe er diesem Anwalt auf Anfrage zwei Kontakte gegeben, die vielleicht beim Thema Cybersicherheit in der Block-Gruppe weiterhelfen könnten.

Auch habe sich der Familienanwalt Informationen über die Familie in Dänemark erhofft, die im Sorgerechtsstreit hilfreich sein könnten. Bei den Gesprächen sei es aber nie um die Rückholung von Personen gegangen, betonte Meier. „Es ging rein um eine technische Recherche.“

Sorgerechtsstreit über viele Jahre

Die Rückholaktion soll laut Staatsanwaltschaft eine israelische Sicherheitsfirma durchgeführt haben. Nach Darstellung der Angeklagten Christina Block war diese Firma ausschließlich zur Überprüfung der Cybersicherheit des zur Block-Gruppe gehörenden Élysée-Hotels angeworben worden und handelte ihr zufolge bei der Rückholaktion auf eigene Faust.

Die 52-Jährige soll der Anklage zufolge den Auftrag gegeben haben, zwei ihrer Kinder aus der Obhut des Vaters zu entführen. Sie bestreitet das. Block und ihr Ex-Mann befinden sich in einem jahrelangen Sorgerechtsstreit. Hafenchef Jens Meier war am Montag als einziger Zeuge gerufen worden.