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Deutliche Worte nach Russland: Donald Trump bestätigt mögliche Tomahawk-Lieferungen an die Ukraine. Und der US-Präsident hat eine Botschaft an Wladimir Putin.
Washington – US-Präsident Donald Trump hat sich unmissverständlich an Moskau-Autokrat Wladimir Putin gewandt. Der Republikaner tat dies am Sonntag (13. Oktober) während seines Fluges aus den USA in den Nahen Osten. Er forderte an Bord der Regierungsmaschine Air Force One das Russland-Regime vor Journalisten auf, den Ukraine-Krieg zu beenden. Andernfalls werde er Kiew die schlagkräftigen Tomahawk-Marschflugkörper liefern.
US-Präsident Donald Trump erwägt die Lieferung von Tomahawk-Marschflugkörpern an die Ukraine, die offenbar auch von Waffenplattformen an Land abgefeuert werden können. (Symbolfoto) © Montage IPPEN.MEDIA / IMAGO / UPI Photo / MediaPunch
„Wollen sie (die Russen, d. Red.), dass Tomahawks in ihre Richtung fliegen? Ich glaube nicht“, erklärte Trump laut Nachrichtenagentur dpa. Seine Botschaft an Putins Regime: „Hört mal, wenn dieser Krieg nicht beendet wird, werde ich ihnen Tomahawks schicken.“ Tomahawks wären „ein neuer Schritt der Aggression“, meinte er weiter. Trump schilderte, dass er mit der russischen Seite sprechen werde und auch den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj über diese Absicht informiert habe.
Waffen im Ukraine-Krieg: Liefert Donald Trump Kiew den Tomahawk-Marschflugkörper?
Er könnte sagen, dass der Marschflugkörper eine unglaubliche, eine sehr offensive Waffe sei, sagte Trump: „Und, ehrlich gesagt, braucht Russland das nicht.“ Trump bekräftigte laut dpa: „Ich möchte, dass der Krieg beendet wird.“ US-Vizepräsident JD Vance hatte Ende September bestätigt, dass die US-Regierung erwäge, Tomahawk-Marschflugkörper an andere NATO-Staaten zu übergeben, damit diese die gewaltigen Lenkwaffen als Zwischenstation an die Ukraine liefern können.
Wie die Berliner Zeitung am Sonntag (12. Oktober) berichtete, sprach Kreml-Sprecher Dmitri Peskow laut russischer Nachrichtenagentur Interfax wegen möglicher Tomahawk-Lieferungen von einem „dramatischen Moment“. „Die Spannungen eskalieren von allen Seiten“, erklärte Peskow: „Stellen Sie sich eine Langstreckenrakete vor, die startet und fliegt. Wir wissen, dass sie nuklear bewaffnet sein könnte. Was sollte die Russische Föderation davon halten? Militärexperten im Ausland sollten das verstehen.“
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Neben den Tomahawks hoffen die Ukrainer etwa auch auf die Langstrecken-Rakete Barracuda aus US-amerikanischer Rüstungsproduktion. Der 6,25 Meter lange Tomahawk-Marschflugkörper hat eine Reichweite von bis zu 2500 Kilometer. Somit könnten Ziele tief in der Russischen Föderation getroffen werden. Zudem ermöglicht die Cruise-Missile eine sogenannte Tiefschlagfähigkeit. Heißt: Auch Bunkeranlagen tief unter der Erde können mit dieser Waffe ins Visier genommen werden.
Waffen aus den USA: Tomahawks würden Druck auf Wladimir Putins Regime erhöhen
Ursprünglich sind die schon in den 1970er Jahren in den Vereinigten Staaten entwickelten Tomahawks für den Abschuss von Kriegsschiffen und von U-Booten aus konzipiert. Mittlerweile gibt es aber auch Raketen-Startkanister von LKW aus, was im Fall der Ukrainer wohl wahrscheinlicher wäre, da die ukrainische Marine weder über große Fregatten noch über eigene große U-Boote verfügt.
Während die russische Armee an der Ukraine-Front mit Desertationen zu kämpfen hat und das Militärbündnis NATO die Abschreckung gegen Putins Regime forciert, erhöht nun auch die US-Administration nochmal den Druck auf das Moskau-Regime. Putin hatte kürzlich mit Blick auf die Tomahawks erklärt, dass eine solche Waffen-Lieferung „die Beziehungen zwischen den USA und Russland zerstören oder zumindest die kürzlich entstandene positive Entwicklung aufhalten“ würde. (Quellen: dpa, Interfax) (pm)