Warnstreik im Norden
Was heute in Hamburg stillstehen könnte
14.10.2025 – 06:10 UhrLesedauer: 2 Min.
Demonstration des Deutschen Beamtenbundes dbb in Hamburg (Archivbild): Für heute hat die Gewerkschaft zum Streik aufgerufen. (Quelle: IMAGO/Hanno Bode/imago-images-bilder)
Der Tarifkonflikt in Hamburg eskaliert: Der Beamtenbund ruft zum ganztägigen Warnstreik auf. Welche öffentlichen Einrichtungen betroffen sein könnten.
Der Beamtenbund dbb hat für den heutigen Dienstag alle Tarifbeschäftigten, Auszubildenden, dual Studierenden und Praktikanten der Stadt Hamburg zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Der Ausstand begann mit dem Nachtdienst am Montag und endet mit dem Frühdienstbeginn am Mittwoch. Betroffen sein könnten Kundenzentren, Teile der Bezirksämter sowie Angestellte im Polizeidienst. Die Demonstration startet um 11.30 Uhr am Dag-Hammarskjöld-Platz beim Dammtor-Bahnhof, die Abschlusskundgebung folgt ab 12.30 Uhr auf dem Adolphsplatz.
Der dbb und Verdi fordern eine monatliche Stadtstaatenzulage von 300 Euro für die rund 35.000 Beschäftigten der Freien und Hansestadt Hamburg sowie 150 Euro für Auszubildende, Studierende und Praktikanten. Nach Angaben des dbb hat die Stadt in der letzten Verhandlungsrunde am 30. September 2025 kein akzeptables Angebot vorgelegt. „Die Kolleginnen und Kollegen leisten Tag für Tag wichtige Arbeit für diese Stadt – von Verwaltung bis Feuerwehr. Es ist höchste Zeit, dass Hamburg das anerkennt“, sagte Andy Metzlaff, Landesvorsitzender der dbb-Mitgliedsgewerkschaft Komba Hamburg, dem „Hamburger Abendblatt“.
Die Gewerkschaften begründen ihre Forderung mit den hohen Lebenshaltungskosten in Hamburg und verweisen auf Berlin, das bereits eine Hauptstadtzulage von 150 Euro monatlich zahlt. Der Hamburger Senat lehnt eine pauschale Zulage jedoch ab und bietet stattdessen eine Erschwerniszulage für bestimmte Berufsgruppen an. Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) argumentiert, viele Beschäftigte wohnten im günstigeren Umland und seien von hohen Hamburger Mieten nicht betroffen.
Dressel hat den Gewerkschaften nach eigenen Angaben mittlerweile 100 Euro für einen erweiterten Kreis von Beschäftigten angeboten. Die Forderung von 300 Euro für alle bezeichnete er als nicht finanzierbar – die Jahreskosten lägen bei 200 bis 300 Millionen Euro. Ungeachtet des Streiks will der Finanzsenator seine „Zulage für bürgernahe Dienste“ zum 1. November 2025 einführen und hat den Gewerkschaften bereits einen Tarifvertragsentwurf vorgelegt.