Am 1. Oktober 2025 trafen sich auf der internationalen Messe „Fruit Attraction“ in Madrid 24 Organisationen, die den Großteil der Produktion und des Handels mit frischem Obst und Gemüse vertreten,unter dem Namen „Fresh Fruit and Vegetable Suppliers of Europe“.
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Die Hauptbotschaft: Wir müssen die bürokratische Belastung und die Anzahl der Zertifikate reduzieren.
Der Frischesektor steht vor enormen Herausforderungen. Einerseits gibt es Pandemien, Kriege und drastisch steigende Kosten für alle Produktionsmittel entlang der gesamten Lieferkette – von der Erzeugung bis zum Verkauf. Andererseits sieht sich der Sektor mit den Auswirkungen des Klimawandels konfrontiert und den Bemühungen der Erzeuger, diesen durch nachhaltiges Wassermanagement, Sicherung der Umweltqualität, Wiederherstellung der Bodengesundheit und Schutz der Biodiversität entgegen zu wirken. Für die „Fresh Fruit and Vegetable Suppliers of Europe“ ist klar, dass kein Problem isoliert angegangen oder gelöst werden kann. Das gemeinsame Ziel ist es, alle drei Säulen der Nachhaltigkeit gleichermaßen zu stärken: soziale, wirtschaftliche und ökologische Nachhaltigkeit. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit einer effizienten und effektiven europäischen Strategie, die folgende Punkte berücksichtigt:
- Lebensmittelsicherheit und Produktverfügbarkeit müssen gleichermaßen effizient gewährleistet sein.
- Verbraucher erwarten gesunde, hochwertige Lebensmittel zu erschwinglichen Preisen. Erzeuger und alle Partner in der Lieferkette müssen ein ausreichendes Einkommen erzielen können, damit ihre Unternehmen, Familien und ländlichen Gemeinschaften heute würdig leben und morgen weiterhin Lebensmittel liefern können.
- Landwirtschaftliche Ressourcen und Umwelt müssen gleichermaßen geschützt werden, damit sie für zukünftige Generationen erhalten bleiben. Die Umweltwirkungen werden nach einer standardisierten Methode gemessen und kommuniziert.
Die Strategie sollte zu weniger (privaten) Zertifikaten, Vereinfachung und geringerer bürokratischer Belastung in der Lieferkette führen. Um dies zu erreichen, schließen sich die „Fresh Fruit and Vegetable Suppliers of Europe“ zusammen, um ein gemeinsames Verständnis und ein gemeinsames Engagement mit allen Akteuren der Lieferkette, einschließlich des Einzelhandels, zu entwickeln.
Es besteht Bedarf an Standardisierung, Vereinfachung und weniger Zertifikaten. Es ist weder effizient noch effektiv, ständig neue Qualitätsstandards und Zertifizierungen für Nachhaltigkeit und Lebensmittelsicherheit sowie individuelle Lieferantenanforderungen einzuführen. Dies führt zu einem geringeren Mehrwert für die Lieferkette und erheblichen Kosten für die Erzeuger. Laut der Europäischen Kommission gibt es 300 verschiedene Nachhaltigkeitszertifizierungen. Deshalb wollen die „Fresh Fruit and Vegetable Suppliers of Europe“ mit einer Stimme zu Einzelhändlern und anderen Akteuren sprechen, um Vereinfachung, weniger Zertifikate und Benchmarking zu erreichen. Eine Win-Win-Situation ist jedoch die hervorragende Weiterentwicklung eines etablierten Systems, an dem jeder teilnehmen kann und das von der gesamten Branche akzeptiert wird. Im Zeitalter der Digitalisierung ist es beispielsweise deutlich effizienter, wenn die notwendigen Informationen von der Produktion bis zum Verkauf nur einmal an der richtigen Stelle eingegeben werden müssen.
Um eine so ehrgeizige und intelligente Zukunftsstrategie umzusetzen, benötigen wir einen intensiven Dialog mit allen wichtigen Akteuren. Am 1. Oktober 2025 haben die „Fresh Fruit and Vegetable Suppliers of Europe“ den ersten Schritt zur Aufnahme dieses Dialogs getan.