Noch zweieinhalb Monate bis Silvester – für viele höchste Zeit, zu überlegen, wo und wie sie den Jahreswechsel verbringen wollen. Für diejenigen, die gern in größerer Gesellschaft feiern, tut sich heuer eine neue Möglichkeit auf: Erstmals wird es in München eine etwa 800 Meter lange Silvestermeile für zahlende Gäste geben, auf der Zehntausende um Mitternacht das neue Jahr begrüßen können.
Feuerwerk und Böller sollen auch dieses Jahr in der Innenstadt wieder verboten sein. Dafür soll die Ludwigstraße zwischen Siegestor und Von-der-Tann-Straße zwischen 19 und 2 Uhr zum großen Party-Treffpunkt werden, so hat es der Stadtrat beschlossen. Ein Feuerwerk ist nicht geplant, dafür eine Licht-, Video- und Lasershow kurz vor Mitternacht.
Man habe sich bewusst gegen ein Feuerwerk entschieden, sagt Alexander Wolfrum, Geschäftsführer der Münchner Eventagentur Gral. „Damit übernimmt die Stadt eine Vorreiterrolle in Sachen umweltverträgliche Großveranstaltung, die im besten Fall Signalwirkung entfalten wird.“ Aber auch den ganzen Abend über sollen verschiedene Lichtkünstler die Ludwigstraße zum Leuchten bringen.
Das Lichtkonzept und seine Kuratierung stammen von Matthias Singer, einem Licht-Installationskünstler, der in Clubs und für Festivals ebenso gearbeitet hat wie für große Kulturhäuser, darunter die Münchner Kammerspiele, die Staatsoper Berlin und die Hamburger Elbphilharmonie.
Livemusik soll auf vier Bühnen gespielt werden. Die größte am Siegestor biete „eingängige Pop- und Party-Musik“, so die Veranstalter, unter anderem mit der Urban-Brass-Band Moop Mama und dem Party-Act Gerry & Gary. Außerdem geplant: Alphorn-Techno von Loisach Marci und Musik vom Party-DJ Mitja Lafere. Die Bühne „Local Voices“ am Geschwister-Scholl-Platz soll eine Plattform für Singer und Songwriter sowie für den lokalen Nachwuchs sein.
Auf der Bühne „Huber Beats“ am Professor-Huber-Platz wird Hip-Hop dargeboten. An einer vierten Bühne rechts neben der Kirche Sankt Ludwig können Fans der elektronischen Tanzmusik feiern. Das gesamte Programm soll demnächst unter www.silvestermeile.de veröffentlicht werden.
Zwischen 33 und 40 Euro kostet ein Ticket
Tickets für das Spektakel auf der Silvestermeile sind vom 16. Oktober an bei den Anbietern Fever und München Ticket erhältlich. Zunächst zwei Tage lang zum sogenannten Early-Bird-Preis von 33 Euro, danach werden 40 Euro fällig. Auch Familienpässe zum ermäßigten Preis soll es geben. Vorverkaufsgebühren kommen jeweils noch dazu. Zudem gibt es ein Kontingent von 400 kostenlosen Tickets für Menschen mit geringem Einkommen, sie werden großteils über die Einrichtung „Kulturraum München“ vergeben.
„40 Euro kann sich natürlich nicht jeder leisten“, sagt Stadtrat David Süß (Grüne) zur Preisgestaltung. Gleichzeitig müssten Veranstalter natürlich ein wirtschaftliches Konzept haben. „Das ist ein Spagat.“ Als positiv bewertet er, dass es 400 kostenfreie Tickets geben soll für Menschen, die sich die Teilnahme sonst nicht leisten könnten.
Gleichzeitig wolle man jungen Kollektiven ermöglichen, perspektivisch eine kostenfreie Silvestermeile auf die Beine zu stellen. „Das wäre ein echter Gewinn für die Szene, aber auch für die Stadt“, so Süß.