Die Elbtower-Baustelle in Hamburg.

AUDIO: Naturkundemuseum soll in den Elbtower kommen (1 Min)

Stand: 14.10.2025 17:54 Uhr

In den Bau des Elbtowers in der Hamburger Hafencity kommt Bewegung. Die Stadt Hamburg plant, Teile des Gebäudes für das Naturkundemuseum zu nutzen. Allerdings soll der Elbtower nicht mehr so hoch werden wie ursprünglich geplant.

Für den Hamburger Elbtower zeichnet sich eine Lösung ab. Die Stadt will Teile des Gebäudes für das geplante Naturkundemuseum nutzen, wie Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) am Dienstag im Rahmen der Landespressekonferenz mitteilte. Die Realisierung im Elbtower sei möglich und ginge auch deutlich schneller als ein eigener Neubau.

Wichtige Voraussetzung für Weiterbau des Elbtowers

Damit wäre eine wichtige Voraussetzung für den Weiterbau am Elbtower erfüllt. Die Stadt möchte nach Angaben des Senats die unteren zwölf Stockwerke für das Naturkundemuseum kaufen – insgesamt 46.000 Quadratmeter. Das wären etwa 48 Prozent der Gesamtfläche des Elbtowers. Für diesen Teil des Wolkenkratzers will die Stadt einen Festpreis von 595 Millionen Euro zahlen. Dieser soll laut Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) über Darlehen und aus dem Sondervermögen für Infrastrukturmaßnahmen finanziert werden.

Elbtower soll nur noch 199 Meter hoch werden

Allerdings wird sich nach den Plänen des Senats das Aussehen des Turms verändern. Der Elbtower soll zwölf Stockwerke niedriger werden als ursprünglich geplant und damit nur noch 199 Meter hoch statt 245 Meter. Das sagte Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein (SPD). Damit sänken nicht nur die Kosten, sondern auch die Vermietungsrisiken. Auch in der geschrumpften Form wäre der Wolkenkratzer der höchste in Deutschland außerhalb Frankfurts.

Dressel: Anderer Neubau für Museum wäre teurer

Der Elbtower sei die beste Option für das neue Naturkundemuseum, sagte die Wissenschaftssenatorin Maryam Blumenthal (Grüne). „Wir haben keinesfalls den Elbtower retten wollen, sondern wir haben sehr ernsthaft ein möglichst perfektes Zuhause fürs Naturkundemuseum gesucht“, sagte sie. Ein eigener Neubau in der Hafencity hätte laut Finanzsenator Dressel 824 Millionen Euro gekostet – 230 Millionen Euro mehr als die Elbtower-Variante.

Bürgerschaft muss zustimmen

Am kommenden Dienstag will der Senat beschließen, ob die Verhandlungen über den Elbtower mit den privaten Investoren weiterlaufen können. Die Bürgerschaft muss auf jeden Fall noch über das Vorhaben abstimmen – voraussichtlich im Frühjahr 2026.

Opposition wirft Tschentscher Wortbruch vor

In der Vergangenheit hatte Tschentscher mehrfach ausgeschlossen, dass sich die Stadt finanziell am Elbtower beteiligt. Allerdings hatte sich die Stadt offen dafür gezeigt, den Einzug des Naturkundemuseums zu prüfen. Die Opposition in der Hamburgischen Bürgerschaft wirft dem Bürgermeister nun Wortbruch vor. Die CDU hielt im vor, er habe gesagt, dass kein Cent Steuergeld in die Fertigstellung des Elbtowers fließen werde. Jetzt sei das Gegenteil verkündet worden. Die AfD meinte, der Elbtower solle auf Biegen und Brechen gerettet werden, das sei haushaltspolitisch unverantwortlich. Die Linke äußerte Zweifel daran, dass ein Neubau für das Naturkundemuseum tatsächlich teurer sei, als die Kosten für die Unterbringung im Elbtower.

Arbeiten am Elbtower im Oktober 2023 eingestellt

Der Elbtower war ein Prestigeprojekt des österreichischen Immobilieninvestors René Benko. Weil dessen kriselnde Signa-Gruppe Rechnungen nicht gezahlt hatte, wurden die Arbeiten an dem erst rund 100 Meter hohen Turm im Oktober 2023 eingestellt. Benko sitzt seit Januar in Untersuchungshaft und steht derzeit in Österreich vor Gericht.

Elbtower soll Abschluss der Hafencity bilden

Der Elbtower soll den ursprünglichen Plänen zufolge der krönende Abschluss der Hamburger Hafencity im Osten werden – quasi als Gegenstück zur Elbphilharmonie im Westen. Entworfen wurde er vom Londoner Stararchitekten David Chipperfield. Der soll mit den Plänen für einen kleineren Elbtower einverstanden sein.

René Benko.

Hamburg war mit mehreren Top-Immobilien von der Benko-Pleite betroffen wie keine andere deutsche Stadt. Mittlerweile sind alle verkauft – bis auf eine.

Die Baustelle für den Elbtower in der Hamburger Hafencity.

Ende April sollte die Frist für Exklusivverhandlungen zur Zukunft des Elbtowers eigentlich auslaufen. Jetzt gibt es eine Verlängerung.

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