Ein Telefon klingelt. Ein Schwert fällt. Zwei Paare, zwei Welten. Im Studio des Staatstheaters Wiesbaden verschmelzen Humor und Drama.

Zwei Welten, zwei Klangsprachen, zwei Perspektiven: Am 24. Oktober öffnet das Studio des Staatstheaters Wiesbaden seine Türen für einen ungewöhnlichen Doppelabend. Regisseur Kilian Bohnensack verbindet Gian Carlo Menottis spritzige Opera buffa The Telephone mit Claudio Monteverdis dramatischem Madrigal Il combattimento.

Hessisches Staatstheater, kurz gefasst

Oper – Doppelabend, Symbiose The Telephone und Il combattimento.
Premiere: Freitag, 24. Oktober 2025, ab 19:30 Uhr
Weitere Termine: 05., 12., 21., und 27. November 2025
Eintritt: ab 18,00 Euro
Wo: Hessisches Staatstheater Wiesbaden, Christian-Zais-Straße 3, 65189 Wiesbaden

In The Telephone versucht Ben, seiner Freundin Lucy einen Heiratsantrag zu machen. Doch das Telefon klingelt unaufhörlich – und Ben steht kurz vor der Einberufung zum Krieg. Die humorvollen Dialoge verbergen eine existenzielle Dringlichkeit. Bühnenbildnerin Ella Hölldampf inszeniert den Raum als labyrinthisches Gefängnis für die Liebe, aus dem es scheinbar kein Entkommen gibt.

Kampf und Versöhnung

Monteverdis Il combattimento bricht die Enge radikal auf. Tancredi und Clorinda kämpfen in archaischer Wucht, während Bühne und Licht in monochromen Farben eine düstere, fast apokalyptische Welt eröffnen. Hier öffnet sich, wo zuvor Mauern standen, die Möglichkeit von Versöhnung – im Angesicht des Todes. Florian Buders Kostüme setzen visuelle Akzente: bürgerliche Eleganz trifft auf dystopische Brutalität.

Brücke zwischen Archaik und Moderne

Unter der musikalischen Leitung von Tim Hawken treffen Inna Fedorii, Jack Lee und Josefine Mindus aufeinander. Die Kombination aus Menottis heiterer Ironie und Monteverdis dramatischer Wucht schafft ein spannendes Wechselspiel zwischen Humor und existenzieller Tiefe. Der Abend zeigt, wie zeitlos Fragen von Nähe, Freiheit und Konfliktlösung sind.

Kilian Bohnensack, seit 2024/25 am Staatstheater Wiesbaden aktiv, bringt seine Erfahrung aus München und der Filmarbeit ein und formt aus zwei Kurzopern ein kunstvolles Kaleidoskop menschlicher Beziehungen.

Symbolfoto ©2025 AI / Wiesbaden lebt!

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