Fußball und Politik – eine explosive Mischung.

US-Präsident Donald Trump hat seine Androhung, einigen von Demokraten regierten US-Städten die WM-Ausrichtung zu entziehen, untermauert. Dabei weist er auf seinen engen Draht zu Fifa-Boss Gianni Infantino hin.

Er könne Weltverbandschef Gianni Infantino mit Leichtigkeit dazu bringen, Städte wie Boston als Austragungsorte für WM-Spiele zu streichen, sagte Trump am Dienstag (Ortszeit) im Weißen Haus.

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Dabei deutete der Republikaner einmal mehr Probleme mit angeblich ausufernder Kriminalität an. Auf diese Weise versucht Trump schon seit Monaten, den Einsatz von Nationalgardisten in demokratisch regierten US-Großstädten zu rechtfertigen – gegen den Willen der normalerweise dafür zuständigen Gouverneure der jeweiligen Bundesstaaten.

Verrückte WM-Drohung des US-Präsidenten!

Angesprochen auf Bostons Bürgermeisterin Michelle Wu sagte Trump, sie sei „radikal links“ und schade ihrer eigenen Stadt. Trump: „Wenn jemand einen schlechten Job macht und ich den Eindruck habe, dass die Bedingungen (zur Ausrichtung von WM-Spielen) unsicher sind, dann würde ich Gianni anrufen, den phänomenalen Chef der FIFA, und ich würde sagen: ‚Lass es uns woanders hin verlegen.‘ Und er würde es machen.“

Vermutlich wäre Infantino davon zwar nicht begeistert, ergänzte Trump. „Aber er würde es ohne Weiteres machen. Er würde es machen. Und jetzt ist der richtige Zeitpunkt, es zu tun.“

Bostons Bürgermeisterin Wu erklärte dagegen in einer Stellungnahme, dass sich ihre Stadt darauf freue, Fans aus der ganzen Welt zu begrüßen.

Aber: Trump stellt sich dies anscheinend leichter vor, als es in Wirklichkeit ist. Denn die WM-Städte haben einen Vertrag mit der FIFA geschlossen. CONCACAF-Präsident Victor Montagliani: „Es ist ein Fifa-Turnier, die Zuständigkeit der Fifa, die Fifa trifft diese Entscheidungen.“

Die 23. Fußball-Weltmeisterschaft findet im kommenden Sommer erstmals mit 48 Teams in den USA, Kanada und Mexiko statt. Elf der 16 WM-Stätten sind in den USA, darunter auch die demokratisch regierten Boston und Los Angeles.

Trump droht Los Angeles mit Olympia-Verlegung

In der kalifornischen Metropole finden 2028 zum dritten Mal die Olympischen Sommerspiele statt. Auch hier, so Trump, könne er eine Verlegung des Ausrichtungsortes erwirken, falls die Stadt nach seinem Empfinden „nicht angemessen vorbereitet sein sollte“. Dafür sei wahrscheinlich ein anderes Verfahren nötig als bei der Neuvergabe von WM-Partien, „aber wir würden es tun“.

Trump und Infantino sind „ziemlich beste Freunde“. Beide pflegen einen engen Kontakt miteinander. So war der Fifa-Präsident sogar bei der jüngsten Zeremonie zur Unterzeichnung einer vom US-Präsidenten arrangierten Friedenserklärung für den Nahen Osten in Ägypten dabei. Die ägyptische Zeitung „Al-Masri al-Jum“ bezeichnete den Schweizer als „seltsamsten“ Gast des Gipfels in Scharm el Scheich, an dem zahlreiche Staats- und Regierungschefs wie Bundeskanzler Friedrich Merz teilnahmen.

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Quelle: Sportdigital14.10.2025