Schwächere Nachfrage
Wirtschaftskrise: US-Unternehmen bauen mehr Stellen ab
16.10.2025 – 00:12 UhrLesedauer: 2 Min.
Ein Drucker in den USA: Mehr Unternehmen bauen wegen der wirtschaftlichen Lage Stellen ab. (Quelle: IMAGO/imageBROKER/Jim West/imago)
Die von Donald Trump verhängten Zölle und sinkende Nachfrage zwingen US-Firmen zum Stellenabbau. Hohe Produktionskosten werden an Verbraucher weitergegeben.
Mehr Unternehmen in den USA melden einen Stellenabbau, wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten Konjunkturbericht der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hervorgeht. Insgesamt sei die Arbeitslosenzahl aber stabil und auch die Wirtschaftslage sei unverändert. Das sogenannte „Beige Book“ basiert auf Berichten über die Wirtschaftslage in den zwölf regionalen Fed-Bezirken. Wegen des teilweisen Regierungsstillstands in den USA rückt die Erhebung stärker in den Fokus, da viele staatliche Stellen die Veröffentlichung von Konjunkturdaten ausgesetzt haben.
In den meisten Bezirken hätten mehr Arbeitgeber den Personalbestand durch Entlassungen und natürliche Fluktuation gesenkt, heißt es in dem Bericht. Als Gründe nannten sie eine schwächere Nachfrage, eine hohe wirtschaftliche Unsicherheit und in einigen Fällen auch höhere Investitionen in Künstliche Intelligenz (KI). Bei Neueinstellungen setzen viele Unternehmen auf Teilzeitkräfte.
Gleichzeitig wurde in mehreren Bezirken über einen Arbeitskräftemangel im Gastgewerbe, in der Landwirtschaft, im Baugewerbe und in der verarbeitenden Industrie berichtet. Dies wurde auf die jüngsten Änderungen in der Einwanderungspolitik zurückgeführt. Zudem seien in vielen Bezirken zollbedingte Kostensteigerungen bei den Vorleistungen gemeldet worden. Das Ausmaß, in dem diese höheren Kosten an die Endpreise weitergegeben wurden, sei jedoch unterschiedlich gewesen.
Mehrere Fed-Bezirke wiesen darauf hin, dass die Kosten für Unternehmen schneller ansteigen als zuvor. Das liege zum großen Teil an den von der Trump-Regierung verhängten Zölle. Viele Unternehmen geben die Kosten an die Kunden weiter, was auch die Verbraucherpreise ansteigen lässt. Laut dem Bericht versuchen viele Bürger, mit Rabatten und Sonderangeboten Geld zu sparen.
Für den nächsten Zinsentscheid der Fed am 29. Oktober erwarten Experten eine weitere Senkung um einen Viertelprozentpunkt. Die Notenbank hatte den Leitzins im September um 0,25 Prozentpunkte auf die Spanne von 4,00 bis 4,25 Prozent gesenkt.
Die Währungshüter selbst zeigten sich zuletzt jedoch uneins über den weiteren Kurs. Notenbankchef Jerome Powell sagte zuletzt, die Aussichten für Inflation und Arbeitsmarkt hätten sich seit der jüngsten Sitzung nicht wesentlich geändert, auch wenn das Wirtschaftswachstum etwas stärker als erwartet ausgefallen sei. Der Internationale Währungsfonds (IWF) traut den USA für 2025 und 2026 ein Wachstum von 2,0 und 2,1 Prozent zu, nachdem es 2024 noch 2,8 Prozent waren.