Das US-Militär hat am Donnerstag einen weiteren Schlag gegen ein mutmaßliches Drogenschiff in der Karibik ausgeführt. Erstmals gab es dabei offenbar Überlebende unter der Besatzung, wie ein US-Beamter gegenüber Reuters mitteilte.
Der Beamte, der unter der Bedingung der Anonymität sprach, machte keine weiteren Angaben zu dem Vorfall, der bislang nicht öffentlich bekannt war.
Das Pentagon reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage nach einer Stellungnahme.
Vor dem Einsatz am Donnerstag hatten US-Militärschläge gegen mutmaßliche Drogenschiffe vor der Küste Venezuelas mindestens 27 Menschen das Leben gekostet. Dies hatte bei einigen Rechtsexperten und demokratischen Abgeordneten Besorgnis ausgelöst, da sie die Vereinbarkeit dieser Einsätze mit dem Kriegsrecht in Frage stellen.
Die Regierung Trump argumentiert, dass sich die Vereinigten Staaten bereits in einem Krieg mit sogenannten Narco-Terroristen aus Venezuela befänden und die Angriffe daher legitim seien.
Von der Trump-Regierung veröffentlichte Videos früherer Angriffe zeigten die vollständige Zerstörung der Schiffe; Berichte über Überlebende gab es zuvor nicht.
Die Angriffe erfolgen vor dem Hintergrund eines militärischen Aufmarschs in der Karibik, zu dem US-Lenkwaffenzerstörer, F-35-Kampfjets, ein Atom-U-Boot sowie etwa 6.500 Soldaten gehören, während Präsident Donald Trump die Konfrontation mit der venezolanischen Regierung weiter verschärft.
Am Mittwoch hatte Trump offengelegt, dass er der Central Intelligence Agency (CIA) die Durchführung verdeckter Operationen innerhalb Venezuelas genehmigt habe. Dies verstärkte in Caracas die Spekulationen, dass die Vereinigten Staaten versuchen könnten, den venezolanischen Präsidenten Nicolas Maduro zu stürzen.