US-Präsident Donald Trump empfängt an diesem Freitag den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus in Washington. Ein zentrales Thema ist nach Angaben aus Kyjiw eine mögliche Lieferung von US-Tomahawk-Marschflugkörpern an die Ukraine. Tomahawks werden für Präzisionsangriffe aus großer Entfernung genutzt. Sie würden der Ukraine damit Angriffe tief in russischem Gebiet ermöglichen.
Wolodymyr Selenskyj: Was bedeutet das Telefonat zwischen Trump und Putin für den ukrainischen Staatschef? Bild: Julia Demaree Nikhinson/AP Photo/dpa/picture alliance
Am Donnerstag telefonierte Trump zwei Stunden lang mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin. Anschließend bezeichneten beide Seiten das Gespräch als „sehr produktiv“. Trump erklärte, er werde sich mit Putin in Ungarns Hauptstadt Budapest treffen, um über ein Ende des Kriegs in der Ukraine zu sprechen. Einen Termin nannte er nicht.
Anklage gegen Trump-Kritiker John Bolton
Eine Geschworenenjury im US-Bundesstaat Maryland hat John Bolton, einen der schärfsten Kritiker von Präsident Donald Trump, angeklagt. Dem 76-Jährigen werden die Weitergabe sensibler Informationen zur nationalen Verteidigung und die unrechtmäßige Aufbewahrung solcher Dokumente vorgeworfen, wie das US-Justizministerium in Washington mitteilte. Im Falle einer Verurteilung droht Bolton laut dem Ministerium eine mehrjährige Haftstrafe.
John Bolton: Einst ein enger Weggefährte Trumps – nun ein scharfer Kritiker Bild: Sebastian Elias Uth/Ritzau Scanpix/picture alliance
Der langjährige Diplomat, der als außenpolitischer Hardliner gilt, war während Trumps erster Amtszeit als Präsident der Vereinigten Staaten zeitweise dessen Nationaler Sicherheitsberater. Nach rund eineinhalb Jahren im Amt trat Bolton im Streit mit Trump zurück.
Wadephul in der Türkei
Die Türkei ist in den internationalen Bemühungen um ein Ende des Kriegs im Gazastreifen zu einem wichtigen Akteur geworden. Deutschlands Außenminister Johann Wadephul wird an diesem Freitag in der Hauptstadt Ankara erwartet – vor dem Hintergrund der in Ägypten vereinbarten Gaza-Waffenruhe zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas. Wadephul wird seinen Kollegen Hakan Fidan und weitere Vertreter der türkischen Regierung sprechen.
Außenminister Johann Wadephul: Außenpolitisch gibt es großes Potenzial zur Zusammenarbeit mit der Türkei Bild: Kira Hofmann/AA/IMAGO
Nach Angaben des Auswärtigen Amts in Berlin geht es in den Beratungen um eine schnelle Verbesserung der humanitären Lage in dem Palästinensergebiet. Außerdem wollen die Politiker über Einzelheiten des 20-Punkte-Friedensplans für Gaza von US-Präsident Donald Trump sprechen.
Bundeswehr bleibt im Roten Meer präsent
Die Bundeswehr beteiligt sich weiter an der EU-Mission ASPIDES im Roten Meer, um dort Handelsschiffe vor Angriffen der extremistischen Huthi-Miliz zu schützen. Der Deutsche Bundestag in Berlin verlängerte das Mandat für den Einsatz um ein Jahr. Das Rote Meer zwischen der Nordostküste Afrikas und der Arabischen Halbinsel gilt als eine der wichtigsten Handelsrouten der Welt.
Die Fregatte „Hessen“ kehrt von einem Einsatz im Roten Meer zurück (Archivbild) Bild: Bernhard Herrmann/IMAGO
Aus dem Jemen heraus attackiert die schiitische Huthi-Miliz seit 2023 immer wieder vorbeifahrende Schiffe. Diese werden deshalb von internationalen Streitkräften wie der deutschen Marine eskortiert.
Australischer Dschungel dient nicht mehr als CO2-Speicher
Die tropischen Regenwälder in Australien sind laut einer Studie die ersten, die infolge der Erderwärmung mehr klimaschädliches CO2 ausstoßen, als sie absorbieren. Es handele sich um die erste Analyse, die dieses Muster bei unangetasteten natürlichen Wäldern zeige, sagte Studien-Co-Autor Patrick Meir der Nachrichtenagentur AFP. Er sprach von einem „besorgniserregenden“ Befund.
Blick auf den Jondalva-Promenadenweg im Daintree-Nationalpark in Queensland, Australien Bild: picture alliance/Zoonar
Der Untersuchung zufolge lassen immer höhere Temperaturen in Australien viele Bäume absterben. Deren Verwesung setze bereits seit einem Vierteljahrhundert mehr CO2 frei, als durch das Wachsen neuer Stämme aus der Atmosphäre entnommen und gebunden werde. Hauptursache ist nach den Modellrechnungen der Klimawandel mit vermehrt auftretenden Dürren.
Spionage: Ex-Wachmann der US-Botschaft in Norwegen verurteilt
Ein Gericht in Norwegen hat einen früheren Wachmann der US-Botschaft in Oslo wegen Agententätigkeit für Russland und den Iran zu mehr als drei Jahren Haft verurteilt. Er wurde für schuldig befunden, Grundrisse, persönliche Daten von Botschaftsmitarbeitern und deren Familien sowie Informationen über Aktivitäten in der Botschaft weitergegeben zu haben.
Dem 28-jährigen Norweger sei bewusst gewesen, dass dies „den Sicherheitsinteressen der USA schaden könnte“, stellte das Gericht fest. Der Mann hatte die Weiterleitung der Informationen gestanden und erklärt, er habe aus Protest gegen die Vereinigten Staaten gehandelt – wegen deren Unterstützung für Israel im Krieg gegen die Hamas im Gazastreifen.
Journalisten verweigern sich Regeln des US-Verteidigungsministeriums
Aus Protest gegen neue Vorgaben hat das Pressekorps im US-Pentagon das Ministerium fast vollständig verlassen. Lediglich der regierungsfreundliche Sender One America News akzeptierte den Regelkatalog. Seine Mitarbeiter haben damit weiterhin Zugang zu Arbeitsplätzen in der Behörde. Der den Republikanern nahestehende Sender Fox News weigerte sich dagegen ebenso wie andere bekannte Medien, die Vorgaben zu unterzeichnen.
Journalisten räumen den Pressebereich im Verteidigungsministerium Bild: Kevin Wolf/AP Photo/picture alliance
Nach den neuen Vorschriften kann Reportern die Akkreditierung entzogen werden, wenn sie ohne Genehmigung des Verteidigungsministeriums Informationen veröffentlichen – selbst dann, wenn diese nicht als geheim eingestuft wurden. CNN und weitere Sender kritisierten, die neuen Regeln schränkten die Möglichkeiten ein, über „wichtige Fragen der nationalen Sicherheit“ zu berichten.
se/pgr/jj (dpa, afp, rtr, ap, kna, epd)
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