Zur Lieblingsmusik abtanzen, bis die Füße schmerzen – das geht zwar in jedem Alter, doch die typischen Clubveranstaltungen werden in der Regel eher nicht von Menschen im Seniorenalter besucht. Am Osthafen soll sich das jetzt ändern.

Der Kulturverein Sektor Heimat lädt heute von 17.00 bis 23.00 Uhr zu einer Disko für Junggebliebene ab 65 Jahren am Saarbrücker Osthafen ein. Der „Club65“ schließt allerdings niemanden aus, sodass auch Jüngere hineingelassen werden – allerdings nur in Begleitung eines Menschen über 65, wie die Organisatoren vorab erklärten.

Der DJ wähle Musik aus den 70er sowie 80er Jahren aus und mache ab und zu Exkurse in die Jetztzeit. Was den Eintritt angehe, könne jede und jeder selbst entscheiden, wie viel er oder sie zahle, hieß es.

Wilde Disko-Party für Junggebliebene in Saarbrücken

Die Idee zu dem „Club65“ ist den Angaben zufolge aus dem generationsübergreifenden Projekt „Intergeneration“ hervorgegangen. Im April dieses Jahres hatte der Sektor Heimat zur Teilnahme aufgerufen. „Gesucht wurden Personen im Alter von 65 bis 99 Jahren, die Lust und Zeit haben, sich aktiv zu beteiligen“, erläuterten die Organisatoren.

Knapp 130 Menschen hätten sich gemeldet und Interesse für das Projekt und die einzelnen Aktivitäten geäußert. In den vergangenen sieben Monaten hätten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Veranstaltungen rund um den Saarbrücker Osthafen wie etwa Pflanzenwanderungen, Yoga, Urban-Art-Lehrstunden oder Tanzworkshops teilgenommen.

Immer wieder sei dabei von den Teilnehmern des Projekts der Wunsch nach einer Tanzveranstaltung geäußert worden, sagte Marion Touze, Sprecherin von Sektor Heimat, dem SR. „Sie sagten uns, Menschen über 65 hätten einfach zu selten die Möglichkeit, richtig zu tanzen und zu feiern.“ So sei man auf die Idee gekommen, „eine wilde Party mit älteren Menschen zu organisieren“.

„Intergeneration“ wird im Saarland gefördert

Das saarländische Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit sowie der Seniorenbeirat der Landeshauptstadt Saarbrücken fördern den Angaben zufolge „Intergeneration“. Zudem gebe es Sponsoren. Die Aktivitäten seien gemeinsam mit regionalen Partnerinnen und Partnern umgesetzt worden.

Das Projekt ziele darauf ab, „die Teilhabe am kulturellen, urbanen Leben zu fördern, der Abgrenzung und sozialer Isolation entgegenzuwirken, und einen kollaborativen, intergenerationellen Wissenstransfer zu ermöglichen“. 

Wer sich vorab über die geplante Party informieren möchte, Fragen hat oder sich anmelden möchte, kann dies unter E-Mail: ichbindabei@kulturgut-ost.de tun. Notwendig ist die Anmeldung für den Abend aber nicht.