Selina Cerci (l.) im Zweikampf mit Jacqueline Meißner (r.)

Stand: 17.10.2025 20:27 Uhr

Dis SGS Essen hat die Talfahrt in der Frauen-Bundesliga auch gegen Hoffenheim nicht stoppen können und unterlag am Freitagabend knapp mit 0:1 (0:1).

Beim zweiten Spiel der Interimstrainerin Jessica Wißmann erzielte Nationalspielerin Selina Cerci das entscheidende Tor für die Hoffenheimerinnen bereits in der 5. Spielminute.

Essen zeigte sich extrem bemüht und defensiv über weite Strecken sattelfest, nach vorne entwickelte die SGS aber zu wenig Durchschlagskraft. Mit weiterhin einem Punkt bleiben die Essenerinnen Tabellenletzter.

Essen vergibt Großchance, TSG trifft direkt

„Die ersten Tage waren schon sehr turbulent“, hatte Wißmann unter der Woche zu ihrem Kaltstart als hauptverantwortliche Trainerin gesagt. Bei ihrem Debüt gegen Leipzig hatte Wißmann eine engagierte Essener Mannschaft gesehen, für Punkte reichte es beim 1:2 aber nicht. Gegen Hoffenheim wollte die Wissmann-Elf den Schwung des guten Auftritts mitnehmen – ein Vorhaben, das zumindest in den allerersten Momenten gelang.

Kassandra Potsi erlief schon in der ersten Spielminute einen zu kurz geratenen Hoffenheimer Rückpass und ließ TSG-Torhüterin Laura Dick mit einem schnellen Haken stehen. Potsi legte umsichtig quer zu Ramona Meier, die aus bester Position etwas überhastet vergab – eine frühe Riesenchance für die SGS. Der Fehlschuss rächte sich prompt. Essens Torhüterin Luisa Palmen verschätzte sich bei einem Eckstoß und flog am Ball vorbei, Cerci drückte den Ball zu ihrem bereits sechsten Saisontor über die Linie.

Essen müht sich: Elmazi und van Belle mit Abschlüssen

Die verunsicherte Essener Mannschaft musste so einen erneuten frühen Rückschlag verdauen – die ohnehin schwierige Aufgabe wurde zusätzlich erschwert. Hoffenheim spielte seine fußballerische Überlegenheit aus, ohne dass der Favorit sich aber viele Chancen erspielte. Die TSG machte Essen aber den Spielaufbau schwer, presste situativ und stand defensiv stabil.

Dennoch kamen die Essenerinnen immer wieder zu Abschlüssen. Elmazi wurde zweimal schön freigespielt, die flachen Abschlüsse mit rechts (23.) und links (45.+1) blieben für Dick aber völlig ungefährlich. Auch Shari Van Belle durfte nach einem Fehler der TSG-Hintermannschaft im Strafraum abschließen, zielte aber ohne große Wucht in die Mitte des Tores – erneut kein Problem für Dick (36.).

SGS nicht zwingend genug

Auch im zweiten Durchgang konnte man den Essenerinnen nicht fehlenden Willen unterstellen. Die SGS lief früh an, mühte sich, versuchte viel, es fehlte aber zu häufig der letzte Pass oder die klare Aktion, um sich eine echte Torchance zu erarbeiten. Immerhin stand die Defensive weitestgehend sicher, gegen die gefährliche Offensive um Cerci ist das keine Selbstverständlichkeit.

Wissmann wechselte, brachte Leonie Köpp für die unauffällige Van Belle, die nächste Großchance verbuchten aber die Gästinnen. Cerci legte clever auf Linda Natter ab, die Palmen mit ihrem Direktschuss überwand, Jacqueline Meissner klärte aber mit einem Flugkopfball auf der Linie und hielt Essen im Spiel. Die Zuschauer kamen nun vermehrt auf, in der Schlussphase war die Spannung greifbar, auch weil Essen endlich wieder zu Torabschlüssen kam.

Hoffenheim verpasst die Entscheidung

Köpp machte nach ihrer Einwechslung Dampf: Die 18-Jährige zog in den Strafraum und schoss wuchtig aufs rechte Eck, verfehlte aber das Tor (74.). Nach schöner Vorarbeit von Vanessa Fürst durfte sich auch Potsi erneut aus der Distanz versuchen, ihr Versuch flog über die Latte (75.).

Eine wirkliche Druckphase konnten die Gastgeberinnen aber nicht aufbauen. Stattdessen wurde die TSG nochmal gefährlich: Janna Grimm trat einen Freistoß scharf aufs Tor, Palmen konnte sich bei ihrer guten Parade endlich einmal auszeichnen (83.). Wenig später war Palmen bei einem weiteren Abschluss von Natter bereits geschlagen, der Ball kullerte aber an den Pfosten. Essen konnte keinen Schuss mehr abgeben, es blieb bei der unglücklichen Niederlage.

Nach der Länderspielpause geht es München

Nach der Länderspielpause wartet auf Essen die nächste schwere Prüfung: Am Samstag (1. November) empfängt der FC Bayern München die SGS. Ob Wißmann dann weiterhin als Hauptverantwortlich am Seitenrand steht, ist noch unklar.

Unsere Quellen:

  • Frauen-Bundesliga-Partie zwischen Essen und Hoffenheim

Westdeutscher Rundfunk