Frankfurt/Main – Die Vermieterinnen waren vollkommen arglos und fühlten sich sicher, als sich eine Interessentin auf ihre Anzeigen bei ihnen meldete. Doch zu den ausgemachten Wohnungsbesichtigungen kam ein Mann. Er stellte sich als Freund der potenziellen Mieterin vor – eine widerliche Falle.

Der Chinese Dapeng Z. (44) steht seit Freitag u. a. wegen versuchten Mordes und Vergewaltigung vor dem Landgericht Frankfurt. Staatsanwältin Katharina Schreiber: „Dem Angeklagten wird vorgeworfen, in den Jahren 2021 bis 2024 insgesamt zehn Geschädigte mit Narkosemitteln betäubt, sexuell missbraucht, davon acht Frauen vergewaltigt zu haben.“ Die Dosierung „hätte in mehreren Fällen den Tod herbeiführen können“. Die Opfer hätten nur durch Zufall überlebt.

So seriös präsentierte sich der Serienvergewaltiger im Internet

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Foto: privat

Missbrauch in Chatgruppen verbreitet

Z. arbeitete als IT-Experte und lebte im Rhein-Main-Gebiet. Zu den Opfer zählten Vermieterinnen (Kontakt auch über die Plattform Airbnb). In Nachrichten gab er sich als Mietinteressentin aus, erschien dann selbst als angeblicher Freund zum Besichtigungstermin. Dort überwältigte, betäubte und vergewaltigte er die Frauen. Auch an Kolleginnen und Bekannten verging sich der Chinese. Die Taten passierten in Frankfurt, Nürnberg, Mannheim und Göttingen. Die Frauen leiden noch immer an den psychischen Folgen.

Staatsanwältin Katharina Schreiber ist von der „hohen Gefährlichkeit“ des Täters überzeugt

Staatsanwältin Katharina Schreiber ist von der „hohen Gefährlichkeit“ des Täters überzeugt

Foto: Jürgen Mahnke

Der Angeklagte nahm die meisten Taten auf Video auf und verbreitete sie in Chat-Gruppen auf Telegram. Die Staatsanwaltschaft kam Z. durch seine Social-Media-Accounts und durch Funkzellenabfragen an den Tatorten auf die Spur. Neben Tausenden Fotos und Videos stellten die Ermittler bei der Durchsuchung seiner Wohnung mehr als 170.000 Dateien mit kinderpornographischem Material sicher.

Serienvergewaltiger legt Geständnis ab

Bei der Polizei hatte der Serienvergewaltiger geschwiegen, vor Gericht gestand er: „Ja, das stimmt.“ Zu den einzelnen Taten will er sich laut seines Anwalts noch äußern.

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Die Staatsanwaltschaft spricht von einer „hohen Gefährlichkeit“ des Täters. Staatsanwältin Schreiber: „Sollte er wegen versuchten Mordes verurteilt werden, droht ihm lebenslange Haft.“ Möglicherweise mit anschließender Sicherungsverwahrung. Der Prozess wird fortgesetzt.