Die Temperaturen fallen merklich und das Wetter wird ungemütlicher, langsam werden immer mehr Heizungen aufgedreht, die Luft wird trockener, mehr Menschen halten sich in warmen Innenräumen auf. Und zeigt sich der Oktober dann doch von seiner goldenen Seite, unterschätzen viele die empfindliche Kühle, die von den Sonnenstrahlen nicht mehr erwärmt wird. Wer dann auch noch zu dünn angekleidet ist, vielleicht stressbedingt ohnehin schon angeschlagen ist oder geschwächte Abwehrkräfte hat, der fängt sich schneller als gedacht eine Erkältung ein. Im schlimmeren Fall sogar eine ausgewachsene Grippe.

Vorbereitung mit Grippeimpfung und Sensibilisierung für Hygienemaßnahmen

Die Kliniken Ostalb sind mit Anbrechen der kalten Jahreszeit auf diese Fälle vorbereitet und ergreifen jährlich entsprechende Maßnahmen, um alle Patientinnen und Patienten möglichst bald wieder auf die Beine zu bekommen. Aber auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wappnen sich, wie Pressesprecher Ralf Mergenthaler auf Anfrage der „Ipf- und Jagst-Zeitung/Aalener Nachrichten“ mitteilt: „Es gibt jedes Jahr ein zusätzliches Angebot zur Grippeimpfung für alle Klinikmitarbeitende. Darüber hinaus geben wir regelmäßig Hinweise für die Einhaltung der Hygienemaßnahmen wie Händedesinfektion oder das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes für Patienten, Besucher und Angehörige, die aber auch das gesamte Jahr über Anwendung finden.“

Mit unseren sehr gut aufgestellten Teams sind wir gut vorbereitet und können die aktuelle Situation an den Kliniken Ostalb.

Ralf Mergenthaler, Pressesprecher der Kliniken Ostalb

Bisher sei die Situation noch verhältnismäßig entspannt, die Fallzahlen seien aktuell fast identisch mit jenen aus dem Vorjahr. „Im Vergleich zu den Vorjahren sehen wir derzeit eine moderate Zunahme der zu behandelnden Infekte“, teilt der Pressesprecher der Kliniken Ostalb in Rücksprache mit den dort tätigen Ärztinnen und Ärzten mit. „Mit unseren sehr gut aufgestellten Teams sind wir gut vorbereitet und können die aktuelle Situation an den Kliniken Ostalb, sowohl in unseren Notfallambulanzen als auch im stationären Bereich, gut bewältigen.“

Sechs Maßnahmen zur Eindämmung von Grippeviren

Eines der wichtigsten Ziele zum Schutz von Patienten und Mitarbeitern sei es in dieser Zeit, Krankenhausinfektionen zu reduzieren. Sechs wesentliche Maßnahmen kommen dabei laut Mergenthaler zum Einsatz:

1. Händehygiene: Wie überall anders, wo sich viele Menschen aufhalten, wird die Weitergabe von Bakterien und Viren vor allem durch regelmäßiges Händewaschen reduziert. Im Krankenhaus wird zusätzlich mit alkoholbasierten Händedesinfektionsmitteln desinfiziert.

2. Schutzkleidung: Unverzichtbar ist auch das Tragen von Handschuhen, wenn Kontakt mit Blut, Körperflüssigkeiten oder infektiösem Material besteht, des Weiteren die Verwendung von Mund-Nasen-Schutz bei infektiösen Patienten sowie der Einsatz von Kitteln oder Schutzanzügen, um Kleidung vor Kontamination zu schützen.

3. Isolationsmaßnahmen: Bei hoch ansteckenden Krankheiten wie zum Beispiel Tuberkulose oder MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) werden Patienten in speziellen Isolationszimmern oder -bereichen vom restlichen Stationsbetrieb abgegrenzt. Neben klaren Regeln zum Betreten und Verlassen dieser Zimmer müssen in vielen Fällen auch die Besuche beschränkt werden.

4. Reinigung und Desinfektion: Mindestens genauso wichtig wie das Waschen der Hände ist auch die regelmäßige und gründliche Reinigung und Desinfektion von Oberflächen und medizinischen Geräten, außerdem die Sterilisation von Instrumenten vor dem Gebrauch.

5. Impfungen: Wie bereits oben angedeutet, werden für das Personal Schutzimpfungen angeboten, zum Beispiel gegen Hepatitis B oder Influenza.

6. Schulung und Sensibilisierung: Nur wer Bescheid weiß, kann auch richtig handeln, ist das Credo der sechsten Maßnahme – der regelmäßigen Weiterbildung und Sensibilisierung des Personals für geltende Hygienestandards.

Auch zu Hause und im Alltag kann einer Infizierung mit Viren und Bakterien vorgebeugt werden

Doch damit es gar nicht erst zu einem Krankenhausaufenthalt kommt, gibt es auch einige Maßnahmen für die eigenen vier Wände, die vorbeugend wirken können. „In geschlossenen Räumen können Sie durch regelmäßiges Lüften, im besten Fall Stoßlüften, das Risiko für eine Übertragung von Atemwegserregern verringern. Insbesondere bei Erkrankungswellen, wenn viele Viren im Umlauf sind, sollten Sie in Innenräumen eine Maske tragen und größere Menschenmengen möglichst meiden. Wenn Sie einen Kontakt mit Erkrankten nicht vermeiden können, sollten auch diese eine Maske tragen“, sagt Mergenthaler abschließend.