Brandenburg: Sonja Eichwede (SPD) | Klara Geywitz (SPD)
Als ein frisches Gesicht in der SPD-Spitze und mögliche neue Bundesjustizministerin wird Sonja Eichwede gehandelt. Die 37-Jährige wuchs in Bremen auf, studierte Rechtswissenschaft in Tübingen und wurde 2020 Richterin im Landgerichtsbezirk Neuruppin. 2021 gewann sie in ihrem brandenburgischen Wahlkreis für die SPD ein Direktmandat im Bundestag. Dort etablierte sie sich als rechtspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion. Als frühere Richterin und Politikneuling scheint Eichwede perfekt geeignet für das Amt.
Die SPD-Politiker Klara Geywitz hat als Bauministerin unter Kanzler Olaf Scholz eine durchwachsene Bilanz. Das Ziel von 400.000 neugebauten Wohnungen jährlich wurde klar verfehlt. Nach Informationen der „Berliner Zeitung“ und anderer Medien wird die 49-Jährige aus Potsdam nun als Arbeitsministerin in der neuen Bundesregierung gehandelt. Problematisch könnte für sie werden, dass die SPD versucht, frische Gesichter in die erste Reihe zu stellen.
Mecklenburg-Vorpommern: Manuela Schwesig (SPD) | Philipp Amthor (CDU)
Die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommerns, Manuela Schwesig, taucht immer wieder in den Debatten um Bundesministerämter auf. Die SPD-Politikerin brachte sich zuletzt selbst prominent in die Koalitionsverhandlungen ein. Sie vertritt ihre Partei in der Spitzenrunde, die die schwarz-rote Regierung besiegeln soll. Ein Makel ist Schwesigs frühere Unterstützung für die Gaspipeline Nord Stream 2 nach Russland. Außerdem gilt sie als beliebte Landespolitikerin in Mecklenburg-Vorpommern, mit der die SPD die AfD und CDU auf Abstand halten will.
Philipp Amthor ist eines der prominentesten jungen Gesichter der Union. Der 32-Jährige aus Ueckermünde sitzt seit der Bundestagswahl 2017 im Bundestag. Seit April 2024 ist er Generalsekretär der CDU Mecklenburg-Vorpommern und auch Mitglied im Bundesvorstand. Wenn wie erwartet CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann einen Ministerposten erhält, könnte Amthor auf die parteiintern wichtige Position nachrücken. Das würde seine Aussichten für eine Bundesministeramt verbessern.
Berlin: Franziska Giffey (SPD) | Katharina Günther-Wünsch (CDU)
Der SPD-Politikerin Franziska Giffey werden Comeback-Ambitionen in der Bundesregierung nachgesagt. Die aus Frankfurt (Oder) stammende Politikerin war bereits von 2018 bis 2021 Bundesfamilienministerin, sie trat nach Plagiatsvorwürfen zurück. Im Anschluss war sie Regierende Bürgermeisterin in Berlin, aktuell ist sie dort Senatorin für Wirtschaft und Energie. Die 46-Jährige attackierte jüngst Parteichefin Saskia Esken in einem Interview und rief die SPD auf „mit der Kabinettsbesetzung neben Erfahrung und Expertise auch ein Zeichen des Neubeginns zu setzen“.
Die Berliner Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) wird als mögliche Bundesministerin gehandelt. Als Bildungspolitikerin ist sie in Berlin anerkannt, muss den Senatsposten aber möglicherweise abgeben, da sie die Partnerin des Regierenden Bürgermeisters Kai Wegner (CDU) ist. Das Bekanntwerden der Beziehung hatte 2024 wegen möglicher Interessenskonflikte für Schlagzeilen gesorgt.
Berliner Medien sehen auch Kultursenator Joe Chialo oder die iranischstämmige Justizsenatorin Felor Badenberg (beide CDU) als mögliche Anwärter für einen Sprung in die Bundespolitik.