Auch in der vierten Verhandlungsrunde über eine Hamburg-Zulage für die Beschäftigten der Freien und Hansestadt Hamburg (FHH) konnte kein Ergebnis erzielt werden. Das von der Arbeitgeberseite vorgelegte Angebot ist aus Sicht der ver.di-Tarifkommission nicht einigungsfähig.

Ingo Wulf, Mitglied der ver.di-Tarifkommission sagt: „Was uns heute vorgelegt wurde, ist kein Fortschritt, sondern eine Mogelpackung. Seit Beginn der Gespräche am 2. Juli 2025 sah es zum ersten Mal so aus, als könnte ein Durchbruch erzielt werden. Doch kurz vor einer Einigung legte Verhandlungsführer und Finanzsenator Dr. Andreas Dressel ein völlig neues, nicht einigungsfähiges Angebot auf den Tisch: Statt einer echten Hamburg-Zulage, brachte Dressel lediglich einen Zuschuss zum HVV-Jobticket in Höhe des Arbeitgeber-Mindestbeitrags von 15,75 Euro für alle FHH-Beschäftigten ins Gespräch. Im Gegenzug sollte es eine gegenüber der gestrigen Verhandlung deutlich geringere Zulage für bürgernahe Dienste geben. Eine Hamburg-Zulage, die diesen Namen verdient, sieht anders aus.“

Swantje Ahrens, Mitglied der ver.di-Tarifkommission sagt: „Berlin, München, Stuttgart machen es vor und zahlen Zulagen von mindestens 150 Euro. Und Hamburg will einen Zuschuss von 15,75 Euro zu einem Jobticket zahlen? Das ist beschämend für die Stadt und kein Anreiz, dringend benötigte Beschäftigte für die Stadt zu gewinnen.“

Irene Hatzidimou, stellvertretende Fachbereichsleiterin ergänzt: „Wir erwarten, dass die Stadt zu ernsthaften Verhandlungen zurückkehrt auf der Grundlage eines tragfähigen Angebots. Die Beschäftigten der Stadt Hamburg verdienen eine echte Anerkennung ihrer Arbeit und eine Bezahlung, die das Leben in dieser Stadt ermöglicht.“

Hintergrund:
Mit der ver.di-Forderung nach einer Stadtstaaten-Zulage in der Tarifrunde 2023 wurde eine Gesprächszusage erstreikt, die die Grundlage der jetzigen Verhandlungen bildet. Derzeit werden 71 Prozent der FHH-Tarifbeschäftigten unterhalb des mittleren Hamburger Einkommens bezahlt.