Auf dem Weg zu großer Literatur kann es manche Hürde geben. In Frankfurt besteht sie aus einem Bauzaun, der die Grünfläche der Friedrich-Ebert-Anlage in Höhe des Messe-Eingangs City umschließt. Pünktlich zum Beginn der Buchmesse hat das Grünflächenamt begonnen, dort die Wege zu sanieren, weshalb zwischen der Hohenstaufenstraße und dem Kreisverkehr an der Ludwig-Erhard-Anlage kein Durchkommen ist.

Die meisten Messebesucher werden davon zwar nicht aufgehalten, weil sie vom Hauptbahnhof kommend auf der anderen Straßenseite laufen. Auch die U-Bahn-Station Festhalle/Messe ist von der Grünanlage abgetrennt, von der Messe aus jedoch frei zugänglich.

Messebesucher aus dem Westend, wo es eine Reihe von Hotels gibt, stehen jedoch erst einmal ratlos vor dem Zaun. Schilder verweisen Fußgänger nach links und rechts. Rechter Hand geht es zur ebenfalls gerade sanierten Ludwig-Erhard-Anlage, doch der schnel­le Weg zum Messeturm ist auch hier blockiert. Es gilt, einmal um den Weiher herumzulaufen. Wer dagegen in Richtung Innenstadt geht, kann erst wieder an der Hohenstaufenstraße bei der Matthäuskirche auf die andere Seite, muss dafür aber vier Fahrbahnen mit Ampeln überqueren.

Zeitpunkt bestimmt das Bauunternehmen

Ortskundigen Fußgängern bietet sich in Höhe der Wilhelm-Hauff-Straße eine deutlich bequemere Alternative. Wer weiß, dass alles mit allem zusammenhängt, kann mit der Rolltreppe zur U-Bahn-Station herunter und an der Messe auf die gleiche Art wieder nach oben fahren. Ob es angesichts der bedeutenden und publikumswirksamen Buchmesse aber nicht doch einfacher und einladender gewesen wäre, mit der Einzäunung noch eine Woche zu warten?

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Für die Wahl des Zeitfensters seien viele Faktoren verantwortlich, antwortet das Grünflächenamt, vor allem auf die Verfügbarkeit der Baufirmen sei man angewiesen. Außerdem fänden in Frankfurt täglich große Veranstaltungen statt. Die Absperrungen an der Messe seien so gestellt, dass der Messebetrieb nicht gestört werde und die wichtigsten Wegeverbindungen stets verfügbar seien.

Die Arbeiten in der Friedrich-Ebert-Anlage, die Anfang November abgeschlossen sein sollen, sind Teil eines größeren Programms, mit dem bis Jahresende insgesamt mehr als 16 Kilometer Wege in 27 Grünanlagen und Parks saniert werden. Damit würden Pfützen, Schlaglöcher und Stolperfallen beseitigt, hatte Umweltdezernentin Tina Zapf-Rodríguez (Die Grünen) Anfang des Jahres angekündigt.

Anders als zuvor wird dabei der Kiesbelag komplett ausgetauscht. Bei stark beanspruchten Abschnitten mit viel Publikumsverkehr sind die Wege dauerhaft befestigt worden, wenn es der Denkmalschutz zugelassen hat. Dazu zählt der Günthersburgpark, in dem die Hauptwege nun eine Oberfläche aus hellem Asphalt haben. Weil sie angehoben werden mussten, damit das Regenwasser besser abfließt, wurde es teurer. Die Gesamtkosten für das Programm sind deshalb von den vorgesehenen 2,8 Millionen Euro auf 3,3 Millionen Euro gestiegen.