Da war durchaus mehr drin. Und dennoch musste Zweitligist Münster am Ende mit diesem Pünktchen zufrieden sein…

Gerechtes 2:2 gegen Dresden. Rossipal lässt Preußen leiden.

Auch dieses Spiel hat wieder einmal eine Geschichte, wie sie (fast) nur der Fußball schreibt. Ausgerechnet Dynamos Alexander Rossipal (29) wurde gegen seinen Ex-Klub zum „Mann des Tages“. Die Gäste-Führung per Traum-Freistoß (23.) aus 22 Metern selbst erzielt, später dann auch noch das 2:1 von Lars Bünning (71.) perfekt aufgelegt.

Und damit ein persönliches Trauma besiegt. Denn bei seinem letzten Auftritt im Stadion an der Hammer Straße, damals noch für die Preußen, musste Rossipal vor fünf Jahren (2020) mit ihnen durch ein 0:3 gegen Meppen den schweren Weg in die traurige Viertklassigkeit antreten.

Alexander Rossipal (l.) dreht nach seinem Traum-Freistoß gegen Ex-Klub Preußen zur 1:0-Führung  jubelnd ab

Alexander Rossipal (l.) dreht nach seinem Traum-Freistoß gegen Ex-Klub Preußen zur 1:0-Führung jubelnd ab

Foto: Hendrik Gräfenkämper/Jan Huebner

Jetzt also großer Gewinner beim Ostklub. Noch dazu bei seinem Comeback nach achtwöchiger Verletzungspause. Rossipal stolz zu BILD: „Natürlich freue ich mich über meine gelungene Rückkehr nach Münster. Auch wenn wir gerne gewonnen hätten.“

Das allerdings wäre nicht verdient gewesen. Die Punkte-Teilung unter dem Strich das korrekte Ergebnis dieser intensiven Partie. In der die Hausherren definitiv dominanter waren und die Mehrzahl an guten Chancen besaßen. Aber wieder einmal zu fahrlässig damit umgingen.

Allein im ersten Durchgang hatten die „Adlerträger“ fünf Mega-Dinger durch Jano ter Horst (23/13.), Rico Preißinger (29/27.), Marvin Schulz (30/31.) und Lars Lokotsch (29/14. und 34.). Doch der Ball fand einfach nicht den Weg ins Netz der Dynamos.

Jay-Jay Okocha: Diese Szene hat die Fußballwelt verändertDiese Szene von Jay-Jay Okocha hat die Fußballwelt verändert

Quelle: DFL / BILD13.10.2025

Mit dem Ausgleich durch Kapitän Jorrit Hendrix (30/51.) kurz nach der Pause – von der Strafraumgrenze aus ließ er Keeper Lennart Grill (26) mit links keine Chance – schienen die Preußen vor 10337 Zuschauern endlich zurück in der Erfolgsspur.

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Doch denkste – stattdessen mussten sie kurz darauf den erneuten Rückstand schlucken. Und letztlich bis zur 83. Minute warten, ehe Dresdens Bünning einen Innenpfosten-Knaller von Münsters Luca Bolay (23) unglücklich ins eigene Tor abfälschte.

Preußen-Coach Alexander Ende (46) wusste nach dem Abpfiff selbst nicht so genau, wie er dieses Unentschieden bewerten sollte: „Ich fand schon, dass wir über weite Strecken sehr spielbestimmend waren. Aber wenn du trotzdem zweimal hinten liegst, musst du letztlich mit dem 2:2 zufrieden sein.“

Zumal die „Schwarz-Weiß-Grünen“ den Verfolger von der Elbe damit auf Distanz halten konnten.

Mit seiner ganzen Routine stellt Preußens Abwehr-Urgestein Simon Scherder (r.) auch in dieser Szene den Dresdner Christoph Daferner

Mit seiner ganzen Routine stellt Preußens Abwehr-Urgestein Simon Scherder (r.) auch in dieser Szene den Dresdner Christoph Daferner

Foto: ddp/Revierfoto

So sah es auch Abwehr-Urgestein Simon Scherder (32), der gegen den Aufsteiger erstmals wieder von Beginn an für Jannis Heuer (27) auflief. Dabei seine Aufgabe solide und zuverlässig löste. Der Innenverteidiger realistisch: „Alles in allem passt das. Wir haben auf jeden Fall Moral bewiesen und nie aufgesteckt. Den Zähler gegen kampfstarke Dresdner nehmen wir mit und versuchen, nächste Woche in Magdeburg nachzulegen.“

Dynamos Routinier Stefan Kutschke (36) dagegen muss erst einmal eine Zwangspause einlegen. Kaum fünf Minuten nach seiner Einwechslung auf dem Platz sah er von Schiedsrichter Tom Bauer (29/Mainz) wegen eines groben Fouls an Preußens Heuer (ab 86. für Schulz) in der Nachspielzeit (90.+5.) die Rote Karte. Dumm gelaufen…