Kurzfassung des Artikels:
- Der Neubau der Grundschule in Bad Essen ist mit rund 35 Millionen Euro die größte kommunale Investition seit 1972.
- Durch das Insolvenzverfahren des ursprünglich siegreichen Planungsbüros wird sich die Fertigstellung auf den 1. August 2029 verschieben.
- Die Gemeinde verhandelt nun mit den Architekturbüros, die die Plätze zwei bis vier im Wettbewerb belegt haben.
- Am neuen Standort an der Schulallee entstehen eine viereinhalb-zügige Grundschule und eine Zweifeld-Sporthalle, die auch von Vereinen genutzt werden kann.
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Mit Kosten von rund 35 Millionen Euro ist der Neubau der Grundschule Bad Essen die größte kommunale Investition seit Gründung der Gemeinde im Jahr 1972. Schulgebäude sowie Sporthalle sollten zum August 2028 fertiggestellt sein. Dieser Termin ist jetzt nicht mehr zu halten. Grund ist ein Insolvenzverfahren.
Neuer Standort an der Schulallee
Im März 2024 hatte der Gemeinderat für den Neubau von Schule und Sporthalle gestimmt. Die Schule einschließlich Gemeindebücherei und Kreismusikschule zieht von der Niedersachsenstraße an die Schulallee um. Standort ist eine Fläche in der Nähe der neuen Kindertagesstätte Arche Noah. Errichtet wird dort eine viereinhalb-zügige Grundschule und eine Zweifeld-Sporthalle.
Der Standort der Grundschule an der Niedersachsenstraße in Bad Essen wird aufgegeben.
Archivfoto: Heinz-Jürgen Reiß
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Wie sollen Grundschule und Sporthalle aussehen? Dafür gab es den europaweiten Architektenwettbewerb. Die Gemeinde hatte den „Realisierungswettbewerb Neubau Grundschule Bad Essen“, so der offizielle Name, im November 2024 ausgelobt. Mehr als 250 Architekturbüros hatte Vorentwürfe eingereicht.
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Die Gemeinde hat dann 20 Büros ausgewählt, die ihre Pläne einreichen sollten. Eine Jury mit Architekten sowie Vertreter der Landkreis- und Gemeindeverwaltung, der Kommunalpolitik, der Grundschule und des Regionalen Landesamts für Schule und Bildung hat die Entwürfe in einem anonymen Verfahren bewertet. Das Ergebnis stand im April 2025 fest: Das Planungsbüro Rohling AG aus Osnabrück hat den Wettbewerb gewonnen.
Statt 500 nur noch 220 Beschäftigte
Im Juli musste die Geschäftsführung der pbr Planungsbüro Rohling AG allerdings einen Antrag auf Einleitung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverantwortung stellen. Das Verfahren ist erfolgreich abgeschlossen, das Unternehmen ist gerettet. Das hat aber seinen Preis: Die Firma mit Hauptsitz in Osnabrück hatte mehr als 500 Mitarbeiter und elf Niederlassungen. Jetzt sind es noch 220 Beschäftigte und fünf Standorte. Als Investor eingestiegen ist die Inros Lackner SE aus Rostock. Was bedeutet das für das Vorhaben in der Gemeinde Bad Essen?
Die Entwürfe, die in die engere Auswahl kamen, wurden im Rathaus öffentlich präsentiert.
Archivfoto: Heinz-Jürgen Reiß
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Nach dem Architektenwettbewerb wäre der nächste Schritt konkrete Verhandlungen mit dem Preisträger über die Umsetzung des Entwurfs gewesen. Dazu kam es wegen des Insolvenzverfahrens nicht. Das Büro wird das Projekt in Bad Essen nicht umsetzen. Aufgrund des durchgeführten Sanierungsverfahrens in Eigenverantwortung und der sich daraus ergebenen strukturellen Veränderungen bei der PBR AG, habe die Gemeinde Bad Essen entschieden, die Verhandlungsgespräche für den Grundschulneubau mit diesem Unternehmen nicht fortzuführen, so Bürgermeister Timo Natemeyer. Vier beim Wettbewerb eingereichte Entwürfe seien geeignet. „Diese lagen alle dicht beieinander“, sagt der Bürgermeister. Gesprochen wird also nun mit den Büros, die die Plätze zwei, drei und vier belegt haben. Das sind Architektenbüros aus Bielefeld, Dülmen und Berlin. Ein neues Verfahren mit einem weiteren Architektenwettbewerb gibt es nicht.
So sah der Siegerentwurf aus
Der Rohling-Entwurf sah für die Grundschule ein zweigeschossiges Gebäude mit Innenhöfen und Terrassen vor. Im Erdgeschoss waren die Aula, Räume für die Musikschule und zusätzliche Räumlichkeiten vorgesehen. Im Obergeschoss sollten vier Lernhäuser des jeweiligen Jahrgangs entstehen. Die Sporthalle ist in das Schulgebäude integriert. Sie soll aber auch unabhängig vom Schulbetrieb genutzt werden können, um zum Beispiel für Vereine verfügbar zu sein, so das Konzept.
Blick aus der Kita Arche Noah auf den künftigen Grundschulstandort.
Archivfoto: Stefan Gelhot
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Da seit April keine konkreten Verhandlungen geführt werden konnte, hängt der Zeitplan um mehrere Monate. Das ohnehin ehrgeizige Ziel war es, Schule und Sporthalle zum 1. August 2028 in Betrieb zu nehmen. „Dieses Ziel ist nicht mehr zu erreichen“, so Natemeyer. Die neue Grundschule soll zum 1. August 2029 starten. Ab dem Schuljahr 2029/2030 gilt übrigens auch der Rechtsanspruch auf eine Ganztagsbetreuung in den Grundschulen für alle vier Jahrgänge.
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