Maximilian Mittelstädt jubelt in Wolfsburg

Stand: 18.10.2025 21:32 Uhr

Die einen haben zum vierten Mal in Folge gewonnen, die anderen zum vierten Mal in Folge verloren: Beim Sieg des VfB Stuttgart beim VfL Wolfsburg war offensichtlich, dass die Teams gerade in der Fußball-Bundesliga in unterschiedlichen Sphären schweben. Tiago Tomas (35. Minute), Maximilian Mittelstädt (60.) und Angelo Stiller (80.) waren die Torschützen bei einem 3:0 (1:0)-Erfolg, den sich die Schwaben von der ersten Minute an verdienten.


Sebastian Hochrainer

Stuttgart ist somit neben dem FC Bayern München das einzige Team, das seit dem 4. Spieltag alle Partien für sich entscheiden konnte. Das Team von Trainer Sebastian Hoeneß erinnert immer mehr an die Form der Vizemeister-Saison 2023/24, besticht aktuell nicht nur durch Spielstärke, sondern auch mit enormer Stabilität. „Es ist nur ein Anfang“, sagte Hoeneß der Sportschau. „Wir versuchen, den Schwung mitzunehmen.“

Inka Blumensaat, Sportschau, 18.10.2025 19:43 Uhr

Wolfsburg hingegen war chancenlos und steckt nun endgültig in einer handfesten Krise. „Wir waren sehr schlecht“, sagte Trainer Paul Simonis der Sportschau. „Wir müssen schnell eine Reaktion zeigen.“

Wolfsburg fällt zweimal auf die gleiche Ecke rein

Dabei taten die Hände von Kamil Grabara zunächst noch alles, um die nächste Niederlage zu verhindern. Wolfsburgs Torhüter parierte schon in der vierten Minute einen fulminanten Fernschuss von Jeff Chabot stark, später reagierte er herausragend nach einem Kopfball von Tomas (26.). Nach der anschließenden Ecke köpfte Chabot nur Zentimeter am Wolfsburger Tor vorbei (27.).

Die Tomas-Chance erwies sich aber kurz danach als die im Nachhinein deutlich erwähnenswertere. Denn der VfB hatte die gegnerische Defensive mit einer Eckball-Variante übertölpelt, die beim zweiten Mal dann auch gekrönt wurde. Stiller spielte den Ball kurz auf Bilal El Khannouss, der klatschen ließ, worauf Stiller aus dem Halbfeld genau auf Tomas flankte – beim ersten Mal hatte Grabara abgewehrt, diesmal war er chancenlos, das hochverdiente 1:0 (35.).

Mittelstädt belohnt dominanten VfB Stuttgart

Das Defensivverhalten der Wolfsburger war ein Paradebeispiel dafür, in welcher Verfassung sich das Team aktuell befindet. Aus den Fehlern der ersten Ecke hatte die Mannschaft von Trainer Paul Simonis nicht gelernt und war nach der genau gleichen Ausführung in Rückstand geraten. Und das nach einem ohnehin schon schwachen Auftritt, der die zahmen „Wölfe“ mehr als verdient auf den Weg Richtung vierter Niederlage in Folge brachte.

Und dieser Weg nahm in der zweiten Halbzeit weitere Formen an. Es spielte weiter nur Stuttgart, der VfL war meilenweit entfernt von der Qualität des Gegners – und dann auch im Ergebnis. Nachdem ein Stiller-Schuss noch vor der Linie geblockt werden konnte, staubte Mittelstädt zum 2:0 ab (55.). Und angesichts des bisherigen Spielverlaufs und der Misere der Wolfsburger brauchte man in diesem Moment ganz viel Fantasie, um an eine Wende zu glauben.

Für Wolfsburg geht es jetzt um den Klassenerhalt

Diesen Glauben vermittelten auch die Gastgeber bei ihren folgenden Bemühungen nicht. Mit einem 3:1 beim 1. FC Heidenheim war Wolfsburg erfolgreich in die Saison gestartet, seitdem ging es bergab, seit einigen Wochen nimmt der Sturzflug immer mehr Tempo auf. Auf das Heidenheim-Spiel folgten zwei Unentschieden, dann drei Niederlagen mit nur einem erzielten Tor – gegen Stuttgart gab es nun die vierte Pleite. Die wurde noch schlimmer, weil Stiller nach einem weiteren feinen Angriff der Stuttgart erneut erhöhte (80.).

So bewegt sich Wolfsburg immer mehr Richtung Abstiegskampf, nächste Woche Samstag kommt es beim Hamburger SV (15.30 Uhr) damit zu einem Duell gegen einen direkten Konkurrenten. Für Stuttgart, das jetzt Dritter ist, geht es am Donnerstag in der Europa League im Istanbuler Hexenkessel bei Fenerbahce (18.45 Uhr) weiter, in der Bundesliga folgt am Sonntag das Duell gegen Mainz 05 (17.30 Uhr).