Hach – Berlin, du bist echt ein echtes Abenteuer. Eigentlich wollten sich Till Lindemann und Joey Kelly am kommenden Montag gemütlich im Astra Kulturhaus niederlassen, um ihr gemeinsames Buch „Der Rhein – Tiefe Wasser sind nicht still“ zu signieren, fleißig Autogramme zu geben und dabei vermutlich den einen oder anderen rauen Spruch übers Leben, Wasser und das Durchhalten zu verteilen. Doch wie’s aussieht, fließt dieser Rhein jetzt an anderer Stelle. Nach massiven Anfeindungen, Einschüchterungsversuchen und Drohungen rund um die Veranstaltung haben die Organisatoren nämlich beschlossen, den Kurs zu ändern – und zwar zügig. Die Signierstunde findet nun nicht mehr im Astra, sondern in unmittelbarer Nähe des RammsteinStores, Hertzstraße 63, 13158 Berlin statt. Gleiche Zeit, neue Koordinaten: Also am Montag, 20. Oktober, ab 16 Uhr.

Was klingt wie ein Plot aus einer Tourdokumentation ist leider Realität. In den letzten Tagen wurde ein Klima geschaffen, das selbst hartgesottene Rocker kurz schlucken lässt. Die Veranstalter sprechen von „Einschüchterungsversuchen“ – wir nennen es schlicht: ein bisschen zu viel Drama für ein paar harmlose Autogramme. Zum Schutz aller Beteiligten, Fans, Crew und Mitarbeitenden hat man daher kurzerhand umdisponiert. Man könnte sagen: Der Rhein bleibt ruhig – aber nur, weil er weiß, wann er besser den Lauf ändert. Trotzdem: Wer Till und Joey kennt, weiß, dass sie sich so schnell nicht aus dem Takt bringen lassen. Lindemann hat schon ganz andere Stürme überstanden, und Kelly ist sowieso der Typ, der bei Gegenwind einfach schneller läuft. Also: Kurs halten, liebe Fans – und ab zur neuen Adresse!

Die Spielregeln bleiben übrigens dieselben: Signiert wird ausschließlich „Der Rhein“, das große, schöne Buch, das Wasser, Poesie und Abenteuer auf 240 Seiten vereint. Wer noch keins hat, kann es vor Ort (nur mit Karte!) erwerben oder einfach sein eigenes mitbringen. Ein Buch pro Person, keine Selfies, keine Riesentaschen – die müssen in die Garderobe. In den sozialen Netzwerken zeigen sich viele Fans bereits verständnisvoll. Zwischen genervtem Augenrollen und humorvollen Kommentaren („Der Rhein fließt halt, wohin er will!“) herrscht Einigkeit: Hauptsache, die Signierstunde findet statt. Und das tut sie!