Paris – Im weltberühmten Louvre-Museum in Paris hat es am Sonntag nach Angaben der französischen Kulturministerin einen spektakulären Kunstraub gegeben.

„Heute Morgen kam es bei der Öffnung des Louvre-Museums zu einem Raubüberfall“, erklärte Kulturministerin Rachida Dati am Sonntag im Onlinedienst X. Es sei niemand verletzt worden. Nähere Details zum Tathergang nannte sie zunächst nicht.

Kurz nach der Schock-Nachricht teilte das Museum auf seinem offiziellen Account mit: „Das Louvre-Museum bleibt heute aus außergewöhnlichen Gründen geschlossen.“

So lief der Kunstraub ab

Ersten Erkenntnissen zufolge drangen mehrere Täter in das Museum ein, hieß es aus dem Umfeld der Ministerin. Sie seien auf der Flucht. Der Überfall fand zwischen 9.30 Uhr und 9.40 Uhr statt.

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Wie französische Medien berichten, wurden neun Schmuckstücke aus der Sammlung von Napoleon und der Kaiserin gestohlen: eine Halskette, eine Brosche, eine Tiara und mehr. Wie hoch der Schaden ist, muss noch beziffert werden. Nach Angaben von Innenminister Laurent Nuñez sind die geraubten Schmuckstücke von „unschätzbarem Wert“.

Der Bürgermeister von Paris Centre, Ariel Weil, reagierte fassungslos auf den Raub. Der Vorfall werde „zwangsläufig Sicherheitsfragen aufwerfen“. Er sagte: „Offensichtlich fühlt man sich wie in Arsène Lupin – bisher war das ein Filmszenario. Es ist schwer zu glauben, dass es scheinbar so einfach ist, den Louvre zu berauben.“

Nach dem Juwelen-Raub : Im Video: Louvre evakuiert!Teaser-Bild

Quelle: AP, Reuters, X19.10.2025

Polizisten vor dem weltberühmten Louvre. Die Tat geschah am Sonntagmorgen. Die Täter sind noch der Flucht

Polizisten vor dem weltberühmten Louvre. Die Tat geschah am Sonntagmorgen. Die Täter sind noch auf der Flucht

Foto: Gonzalo Fuentes/REUTERS

Laut französischen Medien sollen die Täter mit mindestens einem Yamaha-Roller (TMax) zum Tatort gekommen sein. Sie sollen an der Seine-Seite des Gebäudes gehalten haben, wo derzeit Bauarbeiten stattfinden – offenbar gelangten sie dort gezielt über einen Lastenaufzug in den ersten Stock, öffneten dort von einem Balkon aus mit Trennschleifern die Fenster. Zunächst war von Motorsägen die Rede gewesen.

Dieselben Sägen nutzten sie auch, um an ihre Beute zu gelangen. Wie „Libération“ berichtet, knackten sie die Vitrinen „Bijoux Napoléon“ und „Bijoux des souverains“ in der „Galerie d‘Apollon“, leerten die Ausstellungskästen vollständig. Nach ihrem Beutezug flohen die Louvre-Räuber mit Rollern in Richtung der Autobahn A6. Ein Motorroller wurde später nach Angaben aus Polizeikreisen aufgefunden.

Die Staatsanwaltschaft in Paris leitete nach eigenen Angaben Ermittlungen wegen „organisierten Bandendiebstahls“ und „Bildung einer kriminellen Vereinigung“ ein.

Auf dem Fahrersitz des Baufahrzeugs liegt eine der verwendeten Sägen

Auf dem Fahrersitz des Baufahrzeugs liegt eine der verwendeten Sägen

Foto: Poitout Florian/ABACA/Shutterstock

Unten rechts stiegen die Diebe ein: Auf diesem Foto ist zu sehen, dass nur noch Reste einer Fensterscheibe im Rahmen hängen

Unten rechts stiegen die Diebe ein: Auf diesem Foto ist zu sehen, dass nur noch Reste einer Fensterscheibe im Rahmen hängen

Foto: DIMITAR DILKOFF/AFP

Besucher im Louvre laut Augenzeuge in Panik

Laut einem unbestätigten Augenzeugenbericht soll im Moment des Überfalls Panik unter den ersten Louvre-Besuchern geherrscht haben. Auf X schrieb ein unbekannter Nutzer: „Ich war draußen. Die Polizei rannte an der Pyramide umher und wollte über die Seitentüren aus Glas in den Louvre, aber diese waren verschlossen und sie kamen nicht rein. Alle, die drinnen waren, rannten umher und schlugen gegen die Glastüren, um rauszukommen.“

In der „Galerie d‘Apollon“ zerstörten die Diebe zwei Vitrinen, räumten sie komplett aus

In der „Galerie d‘Apollon“ zerstörten die Diebe zwei Vitrinen, räumten sie komplett aus

Foto: Stephane De Sakutin/AFP/dpa

Laut einer internen Quelle im Louvre, so die französische Zeitung „Le Parisien“, wurde der größte Diamant der Sammlung nicht gestohlen. Der Regent hat 140 Karat und wurde in einem Paradeschwert montiert, welches Napoleon 1804 zu seiner Krönung trug.

Der Louvre zählt zu den berühmtesten Attraktionen der französischen Hauptstadt. Er war mit fast neun Millionen Menschen 2024 das meistbesuchte Museum der Welt. In dem Museum ist unter anderem die berühmte „Mona Lisa“ von Leonardo da Vinci ausgestellt.

Sie sind gerade in Paris, waren im Moment des Überfalls im oder am Louvre – schicken Sie uns Ihre Fotos oder Videos an 1414@bild.de!