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Schwedens Marine begleitet ein russisches U-Boot durch die Ostsee. Es ist nicht die erste Sichtung von Putins Unterwasserflotte in NATO-Gewässern.

Stockholm – Die schwedischen Streitkräfte verfolgten nach eigenen Aussagen am Mittwoch (15. Oktober) bei einem „Routineeinsatz“ ein russisches U-Boot in der Ostsee. Das russische Unterseeboot war laut Militärangaben am Dienstag durch den Großen Belt – eine Meerenge in Dänemark – in die Ostsee gelangt.

Ein schwedischer Kampfjet und ein Marineschiff verfolgen ein russisches U-Boot.Dieses Foto veröffentlichte Schwedens Militär am Mittwoch: Ein Kampfjet und ein Marineschiff verfolgen ein russisches U-Boot. © Försvarsmakt

„Die Kampfflugzeuge und Kriegsschiffe der Streitkräfte haben das U-Boot im Kattegat entdeckt und verfolgen es nun“, so die Armee über das Seegebiet zwischen Dänemark und Schweden. Nach Aussage des Militärs ist dies ein „Routineeinsatz, der in enger Zusammenarbeit mit unseren Verbündeten stattfindet“. Das Militär betonte, es verfüge über einen „guten Überblick über unsere unmittelbare Umgebung“.

Seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs: Spannungen in der Ostsee bewegten Schweden zum NATO-Beitritt

Zur Einordnung: Mit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs 2022 verschärften sich auch die Spannungen in der Ostsee. Ministerpräsident Ulf Kristersson hatte im Januar erklärt, das Land stehe „nicht im Krieg, aber auch nicht mehr im Frieden“.

2024 wurde Schweden NATO-Mitglied und gab damit seine 200 Jahre währende militärische Neutralität auf. Der Regierungschef hatte im Januar erklärt, die komplette Ostsee leide unter „hybriden Angriffen“. Bereits vorher waren mehrfach Unterwasserkabel beschädigt worden. „Die russische Bedrohung ist sehr wahrscheinlich langfristig und unsere Verteidigung muss es auch sein“, unterstrich Kristersson.

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Und das ist nicht der erste U-Boot-Fall diese Woche. Ebenfalls am Mittwoch hat die französische Marine ein aufgetauchtes russisches U-Boot vor der Atlantik-Küste der Bretagne entdeckt. Das berichtet das Magazin UK Defence Journal unter Berufung auf ein Statement des Nato Maritime Command auf der Online-Plattform X.

Das Bündnis schreibt in dem Post: „Wir beobachten den Atlantik. Eine französische Fregatte hat bei der Überwachung der NATO-Gewässer ein russisches U-Boot aufgespürt. Die NATO ist bereit, unser Bündnis mit ständiger Wachsamkeit und maritimer Aufmerksamkeit über den Atlantik hinweg zu verteidigen.“

Zweck russischer U-Boote im NATO-Raum: Nukleare Abschreckung für die Souveränität Russlands

Der wichtigste Zweck russischer U-Boote ist die nukleare Abschreckung. Strategische Atom-U-Boote mit ballistischen Raketen bilden einen wesentlichen Teil der russischen Nukleartriade. Diese U-Boote sind mit atomwaffenfähigen Interkontinentalraketen ausgerüstet und können monatelang unentdeckt in den Weltmeeren patrouillieren.

Putin betonte selbst: „Unsere strategischen U-Boote sind eine Garantie für die Souveränität Russlands“, so die Sunday Times. Sie gewährleisten eine Zweitschlagfähigkeit – selbst wenn Russland einen vernichtenden Atomschlag erleiden würde, könnten die schwer auffindbaren U-Boote noch einen Gegenschlag ausführen. Außerdem dienen U-Boote Russland zur Demonstration seiner militärischen Macht in strategisch wichtigen Regionen. (Quellen: dpa, Sunday Times, X) (bg)