
Geld, Schmuck und EC-Karten: Das soll sich eine Bande bei älteren Menschen etwa in Dülmen und Königswinter erschlichen haben.
Am Landgericht in Münster fand heute der Auftakt zu einem Prozess statt, in dem es um den gewerbsmäßigen Betrug älterer Menschen geht. Ein 37-jähriger Mann aus Essen soll dabei Teil einer Bande gewesen sein, die unter anderem in Dülmen im Kreis Coesfeld und Königswinter im Rhein-Sieg-Kreis Beute erschlichten haben soll.
Dreiteiliges Vorgehen der Bande
Der Mann wurde in sieben Fällen angeklagt. Die Taten sollen im vorhergegangenen Jahr erfolgt sein. Die Bande ist bei den Opfern strategisch vorgegangen: Erst sollen diese von Hintermännern angerufen worden sein, angebliche Staatsanwälte oder Polizisten.
Dabei hieß es, „dass in ihrer Umgebung Straftaten begangen würden“, erklärt Gerichtssprecherin Catarina Badia. Zum Schutz sei es nötig, Wertgegenstände abholen zu lassen. Mittelsmänner hätten die Abholungen organisiert, die letztendlich von einer dritten Gruppe von Bandenmitgliedern durchgeführt wurden.
Teilweise Geld und Schmuck im Wert von über 60.000 Euro
Über die Masche haben sie erreicht, dass die Opfer Bargeld, Schmuck und EC-Karten in einen Topf vor der Haustür abgestellt haben. Das Vertrauen in die Täter war offenbar sehr groß – so groß, dass sie zum Beispiel in einem Fall Beute im Wert von über 60.000 Euro erschleichen konnten.
Angeklagter geständig
In dem Prozessauftakt heute hat der 37-jährige Angeklagte aus Essen zugegeben: Er habe in sieben Betrugsfällen vor allem als Fahrer fungiert. Er sagte, er habe im Auto gesessen, als andere Bandenmitglieder die Beute abgeholt haben.
Der Mann ist mehrfach vorbestraft und sitzt derzeit wegen einer anderen Tat bereits in Haft. Ein Urteil gibt es möglicherweise noch in diesem Jahr.
Unsere Quellen:
- Reporterin vor Ort
- Gespräch mit Catarina Badia, Sprecherin am Landgericht Münster
- Pressemitteilung des Landgerichts Münster
Über dieses Thema berichtet der WDR auch am 20. Oktober 2025 in der Lokalzeit Münsterland auf WDR 2.