Martin-Nachfolge
©IMAGO
Dieser Artikel erschien auf Transfermarkt in seiner ersten Fassung um 14:14 Uhr und wurde anschließend aktualisiert.
Erst sagte Danny Röhl ab, nun wird er doch neuer Trainer bei den Glasgow Rangers. Die Schotten bestätigten am Montagnachmittag vorausgegangene Medienberichte. Der 36-Jährige unterschrieb einen Vertrag bis zum Sommer 2028. Am vergangenen Mittwoch soll Röhl zunächst abgesagt haben, weil ihm die Zeit für eine angemessene Vorbereitung auf das nächste Pflichtspiel fehlte. Die Rangers haben sich aber vehement für ihn eingesetzt, was nun zur Kehrtwende führte.
„Es ist ein großes Privileg, die Rolle des Cheftrainers bei einem so unglaublichen Verein zu übernehmen“, sagte Röhl. „Die Erwartungen hier sind klar. Die Fans wollen jetzt Ergebnisse sehen – meine Mentalität und Erfahrung sagen mir, dass ich genauso denke, und ich glaube an die Spieler, dass wir das schaffen können. Wir haben keine Zeit zu verlieren, wir legen sofort los. Ich weiß, dass man sich Vertrauen verdienen muss, und ich verstehe, dass wir den Fans von Anfang an auf dem Platz zeigen müssen, dass sie Vertrauen in das haben können, was wir tun. Die Erwartungen sind riesig und ich liebe diese Herausforderung, weil ich auch an mich selbst und an die Mannschaft hohe Ansprüche stelle. Rangers basiert auf einer Tradition von harter Arbeit, Zusammenhalt und Erfolg – genau das wird man von mir bekommen und genau das möchte ich, dass meine Mannschaft das für alle repräsentiert.“
Eine Ablöse wird für Röhl nicht fällig, wie es heißt. Der Übungsleiter und Sheffield Wednesday hatten sich Ende Juli trotz Vertrages bis 2027 einvernehmlich getrennt. Röhl war nach seinem Aus als Co-Trainer von Hansi Flick bei der deutschen Nationalmannschaft im Oktober 2023 zu den Owls gewechselt.
Vor Röhl-Engagement: Schwierige Trainersuche bei Glasgow Rangers
Die Rangers mussten bei der Suche nach einem Nachfolger für den freigestellten Russell Martin einige Rückschläge hinnehmen. Sowohl der vereinslose Steven Gerrard als auch Kevin Muscat (Shanghai Port) standen für ein Engagement nicht zur Verfügung – gleiches galt zunächt auch für Röhl. Der Zwickauer wurde Anfang Oktober zum Gespräch eingeladen und soll die Verantwortlichen des Klubs beeindruckt haben. Dem Vernehmen nach war Röhl bereits vor der Ernennung von Martin im Sommer Thema. Der 39-Jährige musste nach einem schwachen Saisonstart mit lediglich fünf Siegen aus 17 Partien gehen.
Eigentlich sollen die Verhandlungen zwischen den Rangers und Muscat schon weit fortgeschritten gewesen sein, bis sich überraschend hierauskristallisiert habe, dass sich eine Umsetzung nicht realisieren lässt. Der 52-Jährige wolle SH Port in China zur Meisterschaft führen und seinen Posten deshalb nicht aufgeben.
Rangers-Vorstandschef Patrick Stewart und Sportdirektor Kevin Thelwell wurden zuletzt scharf von den eigenen Anhängern kritisiert. „Stewart, Thelwell, packt eure Koffer und geht, bevor wir sie für euch packen“, hieß es jüngst auf einem Fan-Transparent. „Wir wissen, dass die Ergebnisse in dieser Saison hinter unseren Erwartungen zurückgeblieben sind, aber mit Danny und seinem Team sind wir zuversichtlich, dass wir diese Saison wieder auf Kurs bringen können“, meinte Stewart. Interimsweise betreute Steven Smith beim 2:2 gegen Dundee United die Mannschaft.