Bei der Pflanzaktion „Gelebte Nachbarschaft“ haben Bürgerinnen und Bürger in Chemnitz und der Kulturhauptstadtregion über 1.200 Apfelbäume mit rund 700 verschiedenen Sorten gepflanzt. In den kommenden Tagen sollen noch einmal mehr als 600 Bäume hinzukommen.
Projektleiterin Julia Naunin sagte MDR KULTUR, schon jetzt könne man sagen, das Ziel des Projektes sei erreicht worden. Die Beteiligung sei enorm. Man leiste einen Beitrag dazu, „dass klimagerecht auch unsere Kinder und die Kindeskinder Freude am Apfel haben können.“
Der Weg zum Nachbarschaftsprojekt
Im Rahmen des neuen Projektes werden weniger Bäume gepflanzt, dafür wird stärker auf Beteiligung gesetzt. Julia Naunin bekräftigt, es sei eine Verlagerung im Profil des Projektes passiert: „Es geht tatsächlich um nachbarschaftliche Beziehungen, Partner die sich finden, die aber auch ihre Partnerschaft pflegen und wachsen und gedeihen lassen.“
Menschen aus Chemnitz machen mit
Seit Sonntag läuft nun als letzter Abschnitt des Projektes das Pflanzfestival „Ernte“. Dabei wird am Dienstag beispielsweise auf einem ehemaligen Sportplatz im Chemnitzer Stadtteil Kappel gepflanzt. Bereits im Frühling waren hier zwischen Plattenbauten und Kleingartenanlagen 174 Apfelbäumchen gesetzt worden.
Es sind aktive Leute aus Vereinen, Schulen oder Kleingartenanlagen, die die Streuobstwiesen oder Apfelbaumalleen initiieren. Doch mit dem Pflanzen ist es nicht getan, die Bäume müssen auch gepflegt werden. So teilt man sich beispielsweise das Gießen untereinander auf.
Julia Naunin erklärt, um sichtbarer zu werden, habe man auch kulturelle Aktionen wie Lesungen angeboten und zu Urban Gardening geladen. Auch Obstbaum-Schnittkurse seien rege angenommen worden. „Wie das wächst und gedeiht, und wie eng diese Beziehung wird, wie zuverlässig die ist, das muss erprobt und immer wieder gefestigt werden“, gibt die Projektleiterin zu.
Bis Sonntag wird gepflanzt
Das Pflanzfestival „Ernte“ läuft noch bis zum 26. Oktober. Für die neuen Pflanzungen in Chemnitz-Kappel beispielsweise sind 140 Pflanzlöcher vorbereitet. Diesmal sollen auch viele andere Obstbäume wie Kirschen, Quitten oder Kiwibeeren gepflanzt werden. Es soll eine Art Schaugarten der Artenvielfalt entstehen. Darüber hinaus kann man sich an Orten wie Neukirchen, Zwickau, Hainichen oder Chemnitz-Adelsberg und vielen anderen beteiligen.
Quellen: MDR KULTUR (Elvira Speer), Chemnitz Kulturhauptstadt Europas 2025
Redaktionelle Bearbeitung: hro